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Finanzwissen: Was sind ETFs?
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Finanzwissen: Was sind ETFs?
16. November 2021
Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Fund, zu Deutsch börsengehandelte Indexfonds. ETFs sind typischerweise Indexfonds, deren Ziel die genaue Abbildung der Wertentwicklung eines Index ist. Das kann zum Beispiel der deutsche Aktienindex (DAX) sein oder der europäische EURO STOXX 50. Die Wertentwicklung eines ETF ist eng an den jeweiligen Index gekoppelt. Steigt der Index, wird auch der Fonds wertvoller.
Mit zwei ETFs begann am 11. April 2000 der Verkauf am Handelsplatz Xetra. Weltweit gibt es in der Zwischenzeit über 7.000 ETFs. Zur Abbildung eines Index bedarf es keiner aufwändigen Analysen einzelner Wertpapiere. Man nennt diese Fonds deshalb auch „passiv gemanagt“. Deshalb kommen ETFs mit einer jährlichen Verwaltungsgebühr aus, die im Allgemeinen deutlich niedriger ist als bei anderen Anlageprodukten. Oft sind ETFs in der Rendite dennoch nicht schlechter als andere, aktiv gemanagte Fonds.
Ein weiterer Grund für die steigende Beliebtheit von ETFs ist die Niedrigzinsphase. Sie sorgt dafür, dass mehr Menschen ihr Geld in Fonds anlegen als früher. Viele sind mit dieser Strategie gut gefahren und haben bessere Renditen erzielt, als sie auf einem Tagesgeldkonto erreicht hätten.
Ein Risiko bleibt
Diese Chance gibt es nicht ohne Risiko: Ein ETF kann nicht nur Rendite bringen, er kann auch zu Verlusten führen. Sinkt der hinter einem ETF liegende Index, verliert auch der Fonds an Wert. Das sollte jedem klar sein, der in solche Produkte investiert.
Aufgrund der Einfachheit, der großen Auswahl an breit gestreuten Indexfonds und der geringen Kosten sind ETFs auch für Börseneinsteiger geeignet. Sie sollten sich aber vor der Entscheidung für einen ETF darüber informieren, ob der zu Grunde liegende Index ihren Vorstellungen entspricht. Wie bei Aktien oder klassischen Fonds fließen den Anlegern Dividenden- und Zinszahlungen zu. Je nach Fonds werden die Erträge entweder direkt an die Anleger ausgezahlt oder im Fonds wieder angelegt. Dies nennt man „thesaurierende Fonds“. Jedoch müssen sich Anleger darüber im Klaren sein, dass ETFs wie auch andere Aktienfonds Kursschwankungen unterliegen, die zu Kursverlusten führen können.
Bedeutung im Zusammenhang mit Klimazielen
Neue nachhaltig strukturierte ETFs können auch Anlegern beim Erreichen ihrer Klimaziele behilflich sein. Sie unterstützen den Aufbau klimarobuster Vermögensanlagen und eine messbare CO2-Reduktion kann in die Vorsorgestrategie aufgenommen werden. Die nachhaltigen ETFs berücksichtigen die Auswirkungen des Klimawandels und den erforderlichen Übergang zu einer CO2-ärmeren Wirtschaft.
Wie funktioniert das?
Die nachhaltigen ETFs setzen beispielsweise das von MSCI entwickelte Low-Carbon-Transition-Scoring-Modell um. Das bedeutet: Sie bewerten Unternehmen nicht nur dahingehend, wie viel CO2 sie gegenwärtig ausstoßen. Sie berücksichtigen auch, wie gut sie sich an den Klimawandel anpassen können. Die Aktien der Unternehmen, die über ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell verfügen, werden höhergewichtet. Die höchste Gewichtung erhalten die sogenannten Lösungsanbieter. Diese tragen mit ihren Erzeugnissen unmittelbar zu einer Verringerung des CO2-Ausstoßes bei. Ausgeschlossen sind Investitionen in Unternehmen, welche die vom Indexkonzept definierten nachhaltigen Kriterien nicht erfüllen.
Grundlage sind die ESG-Kriterien der drei Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Entsprechend den englischen Ausdrücken Environmental, Social und Governance wird hierfür die Abkürzung ESG genutzt.
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