Die Möglichkeit, sich vorübergehend aus dem Arbeitsleben auszuklinken, hat viele attraktive Seiten.
Je nach persönlichen Vorlieben kannst du in dieser Zeit längere Reisen unternehmen, fremde Kulturen entdecken, eigene Projekte oder Ziele verwirklichen, ohne den Arbeitsplatz zu verlieren.
In aller Regel erlauben Firmen ihren Mitarbeitenden eine solche Pause nach mindestens dreijähriger Betriebszugehörigkeit.
Einen gesetzlichen Anspruch darauf gibt es allerdings nur für Beamtinnen sowie Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst – es sei denn, ein Tarifvertrag sieht ihn auch für Mitarbeiter:innen der entsprechenden Branche vor.
Die Dauer kann beliebig variieren
Sabbatical (etwas unpräziser „Sabbatjahr“) ist grundsätzlich ein dehnbarer Begriff: Die Auszeit kann von einem Monat bis zu einem Jahr dauern. In Ausnahmefällen genehmigen manche Unternehmen sogar mehrere Jahre Abwesenheit mit Rückkehrgarantie – dann allerdings (logischerweise) ohne Bezahlung. Ansonsten gibt es für Modus und Finanzierung von Sabbaticals unterschiedliche Modelle.
Diese 4 Sabbatical-Modelle sind möglich!
Im Folgenden erfährst du viel Wissenswertes über die wichtigsten und gängigsten Sabbatical-Modelle.
- Ansammeln von Überstunden (Arbeitszeitguthaben):
Dieses Modell ist am meisten verbreitet. Dabei sparst du auf einem Arbeitszeitkonto über mehrere Jahre Überstunden an und feierst sie auf einen Schlag ab.
Vorteil: Während der Auszeit erhältst du deine vollen Bezüge und bleibst uneingeschränkt sozialversichert.
Nachteil: Bei Vertrauensarbeitszeit funktioniert das Modell nicht; die Überstunden müssen formell erfasst und auf einem Konto festgehalten werden.
- Teilweiser Gehaltsverzicht im Vorfeld:
Du bekommst zum Beispiel sechs Jahre lang nur sechs Siebtel deines Vollzeitgehalts, verzichtest also auf ein Siebtel und sparst dieses an. Im siebten Jahr nimmst du eine einjährige Auszeit und bekommst weiterhin die angesparten sechs Siebtel als Gehalt ausbezahlt. Das Arbeitsverhältnis bleibt somit bestehen und du bist weiterhin sozialversichert.
- Verlängerter Urlaub:
Solange das Sabbatical nicht länger als vier Wochen dauert, kann dein:e Chef:in dafür Sonderurlaub genehmigen. Auch in diesem Fall bist du sozialversichert, ein Gehalt gibt es aber nicht. Wenn du deinen Jahresurlaub noch dazu nimmst, lässt sich das Sabbatical entsprechend verlängern. Länger als vier Wochen darf der Sonderurlaub aber nicht genehmigt werden – sonst gilt das Beschäftigungsverhältnis als unterbrochen und dein Versicherungsschutz erlischt automatisch.
- Unbezahlter Urlaub/Freistellung:
Diese Art von Sabbatical lässt sich theoretisch unbegrenzt lange realisieren, solange die:der Arbeitgeber:in mitspielt. Im Vorfeld gibt es hier nichts weiter zu tun – aber die Freistellung setzt natürlich voraus, dass ein ausreichendes finanzielles Polster vorhanden ist. Schließlich musst du dich während dieser Zeit selbst um deinen Sozialversicherungsschutz kümmern.
Wichtig: Die Kosten realistisch kalkulieren
Wie immer deine Vereinbarung mit der:dem Arbeitgeber:in aussieht – entscheidend ist auch, was du in der freien Zeit vorhast. Eine ganzjährige Weltreise kostet logischerweise mehr als drei Monate reine Erholung. Aufgrund von Erfahrungswerten solltest du aber mit durchschnittlichen Kosten von 15.000 bis 30.000 Euro für ein Jahr rechnen, im Zweifelsfall lieber mehr. Fast drei Viertel aller deutschen Arbeitnehmer:innen finanzieren diese Kosten über Ersparnisse. Das heißt, du musst die Auszeit mit ausreichendem Vorlauf planen und entsprechende Rücklagen bilden.
Wenn du an alles gedacht und das passende Modell gewählt hast, dir mit der:dem Chef:in einig und mit dem nötigen finanziellen Rückhalt ausgestattet bist: Viel Spaß und eine erfüllte Zeit bei deinem Sabbatical! Natürlich ist auch die Stadtsparkasse München an deiner Seite und unterstützt dich mit ihren Serviceleistungen, sodass du weltweit Geld holen oder Rechnungen bezahlen kannst.