Finanzen
Mehr Gehalt für Frauen: Diese Verhandlungstipps bringen Erfolg
1. März 2022
18Prozent (!) betrug der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen im Jahr 2021 in Deutschland. Diese Zahl des Statistischen Bundesamtes belegt, dass Frauen in vergleichbaren Positionen oft deutlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Übertragen auf ein komplettes Jahr bedeutet das: Frauen arbeiten 66 Tage umsonst.
Das hat nicht nur kurzfristige, sondern auch langfristige Folgen, zum Beispiel was die finanzielle Versorgung im Alter angeht. Der Equal Pay Day, in Deutschland dieses Jahr am 7. März, ist ein internationaler Aktionstag, um auf die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen aufmerksam zu machen und die Gesellschaft zu Maßnahmen zu bewegen. Aber auch Sie selbst können dagegen im Einzelnen angehen. Werfen Sie einen Blick auf unsere Verhandlungstipps und probieren Sie ein paar davon bei Ihrer nächsten Gehaltsverhandlung aus.
1. Mutig sein
Seien Sie mutig und haben Sie keine Sorge, zu fordernd oder zu anspruchsvoll wahrgenommen zu werden. Gerade wenn Sie Verhandlungsgeschick haben, kommt Ihnen das nur in die Quere. Treten Sie nicht als Bittstellerin auf, sondern als valide Arbeitskraft in Ihrem Unternehmen. Männer gehen öfter mit viel Selbstbewusstsein und Ehrgeiz in die Verhandlungen. Ein Vorteil und oft ein sehr simpler Grund für höhere Gehälter.
2. Den richtigen Zeitpunkt wählen
Einmal im Jahr über sein Gehalt zu sprechen, ist gängig. Der erfolgreiche Abschluss eines Projektes kann ebenfalls ein passender Grund sein, um ein Gespräch über das Gehalt zu bitten. Manche Vorgesetzte drücken sich regelrecht vor solchen Terminen. Fordern Sie ihn aktiv ein. Übrigens: Statista zeigt in einer Studie, dass im April die Chancen auf eine Gehaltserhöhung besonders gut sind.
3. Marktwert checken
Vergleichen Sie sich nicht nur mit Ihren Kolleginnen, sondern vor allem auch mit den Kollegen. Ein Blick auf Stellenanzeigen in Ihrem Berufsfeld ist oft sehr aufschlussreich. Wichtig: Das Gender-Pay-Gap sollte kein Argument in Ihrer Verhandlung sein. Eine klare Vorstellung Ihres eigenen Marktwertes und Ihrer Leistungen ist eine bessere Grundlage.
Übrigens dürfen Sie mit Kolleginnen und Kollegen auch offen über Ihr Gehalt sprechen. Das gilt in der Regel sogar dann, wenn in Ihrem Arbeitsvertrag eine pauschale Verschwiegenheitsklausel aufgeführt ist. „Die Gerichte sehen das Gespräch über das Gehalt als einzige Möglichkeit, um zu erfahren, ob man gleich behandelt wird.“, schreibt der Spiegel.
4. Ziele genau definieren
Überlegen Sie sich, wo Sie hinwollen. Notieren Sie sich Ihre genauen Gehaltsvorstellungen. Überlegen Sie sich auch einen Mindestwert, unter den Sie nicht gehen wollen. Notieren Sie sich Antworten für Standardfragen wie:
– Welche kreativen und innovativen Ideen haben Sie ins Unternehmen eingebracht?
– Wie viel haben Sie zum Umsatz beigetragen?
2022 lag der Durchschnittswert für Gehaltserhöhungen in Deutschland bei dreieinhalb Prozent.
5. Selbstbewusst sein und es auch ausstrahlen
Frauen können gut verhandeln, laut einer Studie der Universität Münster allerdings besser für andere als für sich selbst. Stellen Sie sich vor, Sie würden für eine ganze Gruppe von Leuten ein Ziel durchsetzen, das kann helfen. Auch Körpersprache ist wichtig. Setzen Sie sich aufrecht hin und strahlen Sie Autorität aus.
6. Taktisch bleiben
Sie müssen keine rhetorische Meisterin sein, sollten sich aber auf Ihre Gesprächspartnerin oder Ihren Gesprächspartner einstellen. Hören Sie gut zu und gehen Sie auf Ihr Gegenüber ein. Eine gute Verhandlung ist ein Balanceakt zwischen aktiven Forderungen von Ihrer Seite aus und der Fähigkeit, auf einer menschlichen Ebene eine Beziehung aufzubauen.
7. Stille aushalten
Verhandlungen können unangenehm sein. Eine lange Stille kann Sie vielleicht schnell nervös machen. Auch Stille ist ein rhetorisches Mittel. Lassen Sie sich dadurch nicht irritieren und bleiben Sie fokussiert auf Ihre Ziele.
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