Personal & Führung

Wie Sie ein Vorstellungsgespräch vorbereiten und führen

2. September 2022

Neue und passende Mitarbeitende zu finden, ist nicht nur schwierig, es ist auch teuer: Anzeige schalten, Unterlagen sichten und Kandidaten auswählen, Gespräche führen, neue Mitarbeitende einarbeiten. Umso wichtiger ist es, den richtigen Menschen einzustellen. Hier erfahren Sie, wie Sie ihn finden.

Wer die Stellenanzeigen verfolgt, stellt fest, dass bestimmte Positionen bei einer Arbeitgeberin bzw. einem Arbeitgeber oft nach kurzer Zeit wieder und wieder ausgeschrieben werden. In diesen Fällen passten Arbeitgeberin bzw. Arbeitgeber und neue Mitarbeiterin bzw. neuer Mitarbeiter wohl nicht zusammen. Das kostet das Unternehmen unnötiges Geld. Schließlich muss man immer wieder eine Stellenanzeige schalten, muss sich Zeit nehmen für die Selektion und für Vorstellungsgespräche – und schließlich die ausgewählte Person auch noch einarbeiten. Geht der Mitarbeitende dann nach kurzer Zeit wieder oder fordern Sie ihn auf zu gehen, ist das für beide Seiten zudem frustrierend. Umso wichtiger ist es, das Vorstellungsgespräch gut vorzubereiten und richtig zu führen.

Worauf Sie achten sollten

Das Vorstellungsgespräch ist für beide Seiten die Möglichkeit, einen ersten Eindruck voneinander zu bekommen. Die Arbeitnehmerin bzw. der Arbeitnehmer haben genauso eine Wahl wie das Unternehmen. Darum ist es wichtig, dass man sich auf Augenhöhe begegnet. Speziell in Branchen mit Fachkräftemangel muss das Unternehmen sich dabei auch beim potenziellen neuen Mitarbeitenden bewerben. Auch darum sollte ein Gespräch mit Bedacht vorbereitet werden.

Als Arbeitgeber sollten Sie sich darum die Lebensläufe der Kandidaten sehr genau ansehen und daraus Fragen ableiten, die für die Stelle in Ihrem Unternehmen relevant sind. Das heißt: Ausschließlich Standardfragen im Vorstellungsgespräch bringen Sie nicht weiter. Zusätzlich sollten Sie die Dauer des Gesprächs festlegen und die richtigen Teilnehmerinnen sowie Teilnehmer dazu einladen: Welche Fach- und Führungskräfte oder Kolleginnen sowie Kollegen sollten bei der ersten Runde eingebunden sein, wer bei einer möglichen zweiten?

Vorstellungsgespräche laufen übrigens nach einem immer ähnlichen Muster ab:

  • Begrüßung und Small Talk
  • Kennenlernen
  • Präsentationsphase
  • Rückfragen und Abschluss

Bei der Begrüßung sollten Sie sich mit Handschlag, Namen und Funktion vorstellen und die Bewerberin bzw. den Bewerber mit Namen ansprechen. Diese Fragen sollten Sie stellen: Warum hat sie bzw. er sich bei Ihnen beworben? Was kann sie bzw. er, was andere nicht können? Warum sollten Sie die Person einstellen?

Im nächsten Schritt geht es darum, dass Sie die Firma vorstellen: Erzählen Sie Dinge, die nicht im Internet stehen und nachgelesen werden können – beispielsweise, warum die Stelle frei ist und welche Ziele Sie erreichen wollen. Jetzt ist die Zeit für Rückfragen gekommen: Beantworten Sie alle höflich, selbst wenn Sie finden, dass sie dumm oder überflüssig sind. Wenn Sie die Bewerberin bzw. den Bewerber verabschieden, sollten Sie sagen, wie es nun weitergeht und bis wann mit einer Nachricht zu rechnen ist.

Nach dem Gespräch

Nach dem Gespräch müssen Sie das Gehörte auswerten: Passt die Bewerberin bzw. der Bewerber zu Ihnen und zur ausgeschriebenen Position? Achten Sie darauf, dass Sie Zugesagtes einhalten. Wenn Sie sich also innerhalb der nächsten 14 Tage melden wollten, dann halten Sie diesen Zeitraum ein – zur Not mit einer kurzen Nachricht, dass Sie noch etwas länger Zeit benötigen. Denken Sie daran: Sie können auch daran gemessen werden, ob Sie Ihre Versprechungen einhalten und zuverlässig sind – oder eben nicht.

Haben Sie das Gefühl, dass sich nur die falschen Kandidatinnen oder Kandidaten bei Ihnen beworben haben? Dann nutzen Sie diese Erkenntnis, um beispielsweise Ihre Stellenausschreibungen künftig anders zu formulieren.

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