Personal & Führung

So vermeiden Sie Stürze im Unternehmen

23. Mai 2023

Wussten Sie, dass mehr Leute bei einem Treppensturz sterben als bei einem Motorradunfall? Das hat das Statistische Bundesamt herausgefunden. Kein Wunder also, dass Stolpern, Rutschen und Stürzen (SRS) auch zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfälle zählen: Bei 21 Prozent aller Arbeitsunfälle sind sie der Auslöser, hat die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) herausgefunden. Die meisten dieser sogenannten SRS-Unfälle kommen in industriellen bzw. gewerblichen Bereichen vor. Mit diesem Wissen können Sie ganz gezielt in Ihrer Firma vorbeugen: Lassen Sie alle Böden kontrollieren – in jedem Raum, in allen Fluren und Treppenhäusern und auch auf dem Firmenparkplatz.

Stolpern, rutschen, stürzen: die Gründe

Die Gründe dafür, dass jemand stolpert, ausrutscht oder stürzt, sind vielfältig. So wird beispielsweise ein Boden leicht zur Schlitterbahn, wenn er zu glatt ist. Das ist besonders auf Treppen und Treppenabsätzen gefährlich. Denn ein Sturz auf der Treppe kann auch zu einem Genickbruch führen.

Ein Problem ist außerdem, wenn im Boden Löcher oder Unebenheiten sind. Das ist gerne auf Parkplätzen oder auf dem Bürgersteig am Werkseingang der Fall. Im Büro könnte ein Teppich oder Teppichboden, der Falten wirft, schnell zur Stolperfalle werden. Gefährlich sind auch schwarze Kabel auf einem dunklen Boden – beispielsweise also die Stromquelle für einen Laptop oder einen Beamer. Achten Sie darauf, dass sie so verlegt sind, dass niemand darüber stolpern kann.

In Toiletten oder Duschen sind Bodenfliesen, die nicht mehr richtig festsitzen, häufig der Grund dafür, warum jemand ins Straucheln gerät. Schließlich können auch Türschwellen zur Gefahr werden. Wichtig: Wenn Sie das Problem nicht beheben können, müssen Sie darauf hinweisen, beispielsweise mit auffälligem Klebeband oder zumindest mit Warnschildern.

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Wenn der Boden nass wird

Eine besondere Gefahr sind auch feuchte Fliesen- oder Kunststoffböden, denn auf ihnen rutscht man leicht aus. Darum ist es wichtig, dort immer mit einem entsprechenden Schild zu warnen, das auf den feuchten Boden hinweist. Das kann nach dem Putzen sinnvoll sein – oder in Außenbereichen, wenn es regnet. Im Eingangsbereich Ihrer Unternehmensgebäude sollten außerdem große saugfähige Matten liegen. Regnet es, bleibt so das Wasser unter den Schuhsohlen der Hereinkommenden in der Matte und bildet keine Pfützen auf den Fliesen. Dort könnten sonst nämlich die Nachfolgenden ausrutschen.

Auch ausreichendes Licht ist wichtig: Ist es hell genug, sehen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eher, wohin sie treten, und können so eine Gefahr besser erkennen. Hell muss es dementsprechend überall dort sein, wo die Arbeitnehmenden entlanggehen: in den Fluren, im Treppenhaus, in der Kantine, der Teeküche, den Toiletten, auf dem Hof, im Parkhaus oder auf dem Parkplatz. Das ist besonders im Winter wichtig, wenn es früh dunkel und spät hell wird. Am besten, Sie bauen an diesen Stellen Bewegungsmelder ein.

Tipp: Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden mit entsprechenden Schulungen für dieses Thema. Mit den richtigen Schuhen ist schon vielen geholfen. Wer dann noch Ordnung auf dem Boden hält, ist auf einem guten Weg. Fragen Sie bei der für Sie verantwortlichen Berufsgenossenschaft nach, ob man Ihnen dort noch weitere Tipps speziell für Ihre Branche geben kann.

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