- Was genau ist eigentlich Re:Drink und wie funktioniert das System?
- Und das Ganze habt ihr komplett selbst entwickelt?
„Ja, alles wird im eigenen Haus entwickelt“, bestätigt Mitgründer Eberhard Harnoncourt, ebenfalls Absolvent mehrerer Hochschulen – darunter Harvard und die ETH Zürich. „Software, Updates, Innovationen.“
„Dabei stützen wir uns auf ein großes Netzwerk von Experten“, ergänzt Adrian. „Tech-, Getränke- und Designprofis. Und der digitale Zwilling stammt von Alex Colucci, unserem dritten Mann, der auf KI und IoT spezialisiert ist.“
- Wozu ist denn dieser digitale Zwilling gut? Was macht er?
- Das klingt nach einem echten Wettbewerbsvorteil. Was unterscheidet Re:Drink noch von ähnlichen Lösungen, die es ja schon gibt oder gab?
- Und wie stellt ihr die Hygiene sicher?
- Wann und wie seid ihr denn auf die Idee gekommen, dieses System zu entwickeln?
„Im Grunde war die Coronakrise ausschlaggebend für unsere Idee“, sagt Eberhard Harnoncourt. „Wir saßen viel zu Hause und hatten Zeit zum Nachdenken und Tüfteln.“ So nahmen die beiden ihre täglichen Trinkgewohnheiten aus der Studienzeit unter die Lupe und stellten fest: Man hatte fast immer nur extrem süße Limo konsumiert, natürlich aus Flaschen, und die wanderten meist in den Müll.
„Wir haben überlegt, wie man den Durst mit gesünderen Getränken stillen könnte, ohne der Gesundheit zu schaden und die Umwelt zu belasten“, ergänzt Adrian Beissel. „Man muss sich mal klarmachen: Allein die Logistik rund um die Flaschen erzeugt eineinhalbmal so viel CO2 wie der gesamte innerdeutsche Flugverkehr.“
- Und aus dieser Überlegung heraus habt ihr euer Start-up gegründet?
„Ja, aber nicht als Sprung ins kalte Wasser, sondern sorgfältig geplant und Schritt für Schritt. Wir haben dazu Hilfe vom Venture Lab Food/Agro/Biotech der TUM, das Förderprogramm EXIST des Bundeswirtschaftsministeriums und die Unterstützung von Business Angeln in Anspruch genommen. Und wie gesagt, vor dem Marktstart haben wir viele Praxistests mit echten potenziellen Kunden durchgeführt.“
2023 war es dann so weit – das gemeinsame Unternehmen Re:Drink konnte an den Start gehen. „Das Schwierigste war der Sprung vom Werkstattprodukt auf den Markt“, sagt Eberhard Harnoncourt. „Wir mussten lange nach passenden Zulieferern suchen, aber zum Glück haben wir sie gefunden.“
- Das heißt, die Herstellung der Getränkespender und Aromen sind an Partnerfirmen ausgelagert?
„Genau. Das Know-how für die Entwicklung der Geräte haben wir beide in verschiedenen Tech-Branchen gesammelt, aber für die Fertigung und das ganze Drumherum brauchten wir natürlich externe Partner.“
„Die Hardware produziert ein österreichischer Hersteller von Getränkemaschinen, der sie auch die Kunden verschickt“, erklärt Adrian. „Außerdem mit arbeiten wir mit Servicefirmen für Installation und Wartung und mit verschiedenen Getränkefirmen zusammen, die die Aromen und Essenzen liefern.“
- Der Kern eurer Idee ist ja der vollständige Verzicht auf Flaschen. Wie sieht die bisherige Umweltbilanz aus? Könnt ihr dazu konkrete Zahlen nennen?
„O ja“, sagt Eberhard Harnoncourt, „und die können sich sehen lassen: Ein einziger Re:Drink Spender spart jährlich bis zu 60.000 Flaschen und 21,5 Tonnen CO2. Das sind 90 % weniger Emissionen als bei klassischen Flaschenlösungen. Und wenn man das mit der Zahl der installierten Geräte multipliziert …“
„Es werden ja täglich mehr“, ergänzt Adrian. „Wir haben da auch durchaus ehrgeizige Ziele: Re:Drink soll die Plattform werden, die grundsätzlich unsere Art verändert, Getränke zu produzieren und zu konsumieren – direkt vor Ort und ohne Flaschen.“

 
															 
								 
								 
								 
             
        
         
             
             
             
             
             
             
             
             
             
								 
								