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Re:Drink: Erfrischungsgetränke direkt aus dem Hahn – flaschenlos, naturnah und umweltfreundlich

Was macht erfolgreiche Start-ups aus? Wie wird man Gründer:in? Unser neues Beispiel zeigt: Manchmal kommt der entscheidende Geistesblitz, wenn man eingespielte Marktmechanismen ganz einfach hinterfragt.

Die meisten Erfrischungsgetränke bestehen zu 90 Prozent aus Wasser, und das kommt in Deutschland aus der Leitung. Was zwei Tüftler aus München, Eberhard Harnoncourt und seinen Freund Adrian Beissel, auf ihre Start-up-Idee brachte: Den enormen Aufwand rund um Herstellung, Lagerung, Transport und Entsorgung von Getränkeflaschen könnte man sich doch sparen – einfach durch Mischen und Ausschenken direkt am Wasserhahn.
„Kurz gesagt, ist es ein Getränkespender, in dem gefiltertes Leitungswasser aus dem Hahn mit natürlichen Geschmacksrichtungen versetzt wird“, erklärt Adrian Beissel. „Aber so einfach das klingt – es steckt sehr viel durchdachte Hard- und Software dahinter. Zum Beispiel ein KI-basierter ‚digitaler Zwilling‘, der jedes Gerät bei uns 1:1 abbildet.“

„Ja, alles wird im eigenen Haus entwickelt“, bestätigt Mitgründer Eberhard Harnoncourt, ebenfalls Absolvent mehrerer Hochschulen – darunter Harvard und die ETH Zürich. „Software, Updates, Innovationen.“

„Dabei stützen wir uns auf ein großes Netzwerk von Experten“, ergänzt Adrian. „Tech-, Getränke- und Designprofis. Und der digitale Zwilling stammt von Alex Colucci, unserem dritten Mann, der auf KI und IoT spezialisiert ist.“

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„Wie gesagt, der ist eine exakte virtuelle Abbildung des jeweiligen Getränkespenders“, erklärt Eberhard. „Er koordiniert den Betrieb, erkennt Füllstände und versendet proaktiv neue Flavours – ganz ohne manuelle Nachbestellung. Die jeweiligen Büroteams, die das Gerät nutzen, werden nur benachrichtigt, müssen sich aber selber um nichts kümmern. Komfortabler geht’s nicht.“
„Zum einen ist es die Kundennähe“, sagt Adrian. „Wir haben nicht einfach drauflos entwickelt, sondern echte Tests mit echten Usern gemacht, bevor wir das System auf den Markt brachten. Zum zweiten wollen wir unseren Kunden ein wirklich hochwertiges Produkt bieten. Re:Drink liefert keine Cola oder gezuckerte Limonade, sondern wir verwenden natürliche Aromen und Essenzen, teilweise in Bioqualität. Dazu gehören gängige Geschmacksrichtungen wie Apfel und Zitrone, aber auch ausgefallenere, etwa Holunderblüte und Grüntee-Kaktusfeige.“
„Zur Standardausrüstung der Geräte gehören ein Aktivkohle- und ein UV-Filter“, erklärt Adrian. „Beide zusammen sorgen für garantiert sauberes und keimfreies Wasser.“ Auf Wunsch könne Re:Drink auch zusätzliche Filtermodule liefern, um das Leitungswasser zu mineralisieren: „Damit ist es einem Mineralwasser aus der Flasche praktisch ebenbürtig.“

„Im Grunde war die Coronakrise ausschlaggebend für unsere Idee“, sagt Eberhard Harnoncourt. „Wir saßen viel zu Hause und hatten Zeit zum Nachdenken und Tüfteln.“ So nahmen die beiden ihre täglichen Trinkgewohnheiten aus der Studienzeit unter die Lupe und stellten fest: Man hatte fast immer nur extrem süße Limo konsumiert, natürlich aus Flaschen, und die wanderten meist in den Müll.

„Wir haben überlegt, wie man den Durst mit gesünderen Getränken stillen könnte, ohne der Gesundheit zu schaden und die Umwelt zu belasten“, ergänzt Adrian Beissel. „Man muss sich mal klarmachen: Allein die Logistik rund um die Flaschen erzeugt eineinhalbmal so viel CO2 wie der gesamte innerdeutsche Flugverkehr.“

„Ja, aber nicht als Sprung ins kalte Wasser, sondern sorgfältig geplant und Schritt für Schritt. Wir haben dazu Hilfe vom Venture Lab Food/Agro/Biotech der TUM, das Förderprogramm EXIST des Bundeswirtschaftsministeriums und die Unterstützung von Business Angeln in Anspruch genommen. Und wie gesagt, vor dem Marktstart haben wir viele Praxistests mit echten potenziellen Kunden durchgeführt.“

2023 war es dann so weit – das gemeinsame Unternehmen Re:Drink konnte an den Start gehen. „Das Schwierigste war der Sprung vom Werkstattprodukt auf den Markt“, sagt Eberhard Harnoncourt. „Wir mussten lange nach passenden Zulieferern suchen, aber zum Glück haben wir sie gefunden.“

„Genau. Das Know-how für die Entwicklung der Geräte haben wir beide in verschiedenen Tech-Branchen gesammelt, aber für die Fertigung und das ganze Drumherum brauchten wir natürlich externe Partner.“

„Die Hardware produziert ein österreichischer Hersteller von Getränkemaschinen, der sie auch die Kunden verschickt“, erklärt Adrian. „Außerdem mit arbeiten wir mit Servicefirmen für Installation und Wartung und mit verschiedenen Getränkefirmen zusammen, die die Aromen und Essenzen liefern.“

„O ja“, sagt Eberhard Harnoncourt, „und die können sich sehen lassen: Ein einziger Re:Drink Spender spart jährlich bis zu 60.000 Flaschen und 21,5 Tonnen CO2. Das sind 90 % weniger Emissionen als bei klassischen Flaschenlösungen. Und wenn man das mit der Zahl der installierten Geräte multipliziert …“

„Es werden ja täglich mehr“, ergänzt Adrian. „Wir haben da auch durchaus ehrgeizige Ziele: Re:Drink soll die Plattform werden, die grundsätzlich unsere Art verändert, Getränke zu produzieren und zu konsumieren – direkt vor Ort und ohne Flaschen.“

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