München

Stadtrundfahrt per Trambahn

25. April 2022

Vermutlich benützen Sie Straßenbahnen, um von A nach B zu kommen, und nicht, um eine Sightseeing- oder Erlebnistour zu unternehmen. Aber wieso eigentlich nicht? Nehmen Sie sich einen halben Tag, oder auch mehr, die Zeit, auf Schienen die Stadt zu erkunden. Oder auch nur zwei Stunden – so lange sind Einzelfahrkarten oder Streifenkarten des MVG in der Zone M gültig. Zwei Linien finden wir besonders toll für Entdeckungs- und Genussfahrten der etwas anderen Art: die 19er und die 16er Tram. Bahn frei – steigen Sie ein!

Mit der Tram 19 von Pasing nach Berg am Laim

„Ach, die 19er“, werden viele Einheimische jetzt vielleicht sagen. Denn diese Straßenbahnlinie hat eine lange Geschichte. Am 16. Dezember 1908 wurde sie eröffnet als Außenlinie in die damals noch selbstständige Stadt Pasing. Rund 60 Jahre später fuhr sie zum letzten Mal durchs Karlstor und über den Marienplatz zum Isartor. Dann musste sie der Fußgängerzone weichen.

Der Streckenverlauf der Tram 19 ist jedoch nach wie vor einen Trip wert. Wer den vollen Genuss möchte, startet in Pasing und fährt bis zur Endhaltestelle Berg am Laim. Oder natürlich umgekehrt. Von 6 bis 22 Uhr kommt die Bahn im Zehn-Minuten-Takt. Nachtschwärmer können die Nachtlinie N19 zwischen Pasing und Sankt-Veit-Straße nutzen. Quer durch die Stadt geht die Fahrt: Pasing, Laim, Westend, Altstadt, Lehel, Haidhausen, Berg am Laim. Hotspots und Sehenswürdigkeiten wie diese lohnen zum Aussteigen: Justizpalast, Stachus, Lenbachplatz, Alter Botanischer Garten, Promenadeplatz, Max-Joseph-Platz, Maximilianstraße, Maxmonument, Maximilianeum, Max-Weber-Platz.

Mit der Tram 16 vom Romanplatz nach Sankt Emmeram

Auch die 16er hat so einige Highlights zu bieten. Wen es zum Beispiel zu den Surfern am Eisbach zieht oder ins Haus der Kunst, der ist hier goldrichtig. Auch am Effnerplatz fährt diese Linie vorbei. Was Sie ausgerechnet da sollen? Auf jeden Fall Mae West bewundern! Die 52 Meter hohe Plastik wurde von der Künstlerin Rita McBride gestaltet. Seit 2011 thront sie hier an einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Münchens. Weil sie einer Tänzerin mit Wespentaille ähnelt, wurde sie nach der US-amerikanischen Femme fatale Mae West benannt, einer legendären Filmschauspielerin und Sängerin.

Starten Sie am Romanplatz, könnten Sie in Nymphenburg und Neuhausen ein paar nette Stopps einlegen. Danach hält die 16er auch in der Nähe vom Augustiner-Keller und vom Circus Krone, am Stachus, am Sendlinger Tor, in der Müllerstraße, am Maxmonument, in der Paradiesstraße im Lehel. Nach dem Effnerplatz geht’s weiter zum Arabellapark, zum Cosimawellenbad und zum Prinz-Eugen-Park, wo erst kürzlich ein spannendes neues Quartier mit einem nachhaltigen und vernetzten Konzept entstanden ist. Bleiben Sie bis zum Ende sitzen, landen Sie an der Wendeschleife Sankt Emmeram.

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