Gewinnspiel, München

Das Olympiastadion: Zeltdach-Tour zu gewinnen

1. Juli 2022

Schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg träumte man in München von einem Fußball-Großstadion auf dem Oberwiesenfeld. Doch über 40 Jahre mussten vergehen, bis die Stadtspitze beschloss: „Wir brauchen ein neues und modernes Stadion.“ Den Grund kennen wir alle: München wurde zum Austragungsort der Olympischen Spiele 1972 auserkoren. Und da mussten natürlich repräsentative Sportstätten her. Das Oberwiesenfeld rückte nun ins Rampenlicht, denn es war groß genug und weitestgehend unbebaut. 1967 wurde das Olympia-Eisstadion eröffnet – es folgte der Olympiaturm im Jahre 1968. Bis es zum Stadion kam, dauerte es allerdings noch zwei Architektenwettbewerbe.

Die Olympischen Spiele 1972 sollten Leichtigkeit und Offenheit ausstrahlen in Architektur und Design. So musste erneut ein Wettbewerb ausgeschrieben und unter 104 Entwürfen nach den passenden Architekten gesucht werden. Das Architekturbüro Behnisch & Partner gewann.

Die Architekten dachten beim Olympiadach an ein Zirkuszelt

Der Architekt Günter Behnisch und sein Mitgründer Fritz Auer planten das Stadion, die Olympiahalle und die Schwimmhalle. Als der Mitarbeiter Cord Wehrse das fertige Modell sah, brachte er eine gewagte Idee ein: Warum nicht ein Zeltdach über die drei Bauten spannen, wie beim deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Montreal 1967, den der Architekt Frei Paul Otto mit einer aufregenden Zeltdachkonstruktion bedacht hatte? Der Vorschlag gefiel. Mithilfe von Holzstäben und einem Damennylonstrumpf toppte man das Modell des Ensembles Stadion/Olympiahalle/Schwimmhalle mit einem Zirkuszelt-ähnlichen Dach. Und die Jury? Sie lehnte den Vorschlag ab. Zu waghalsig.

Dass Behnisch & Partner schließlich doch als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgingen, verdanken sie Egon Eiermann. Der namhafte Architekt, Möbeldesigner und Hochschullehrer setzte sich vehement für die Zeltdachkonstruktion ein und überzeugte letztlich nicht nur den damaligen Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel und NOK-Präsident Willi Daume, sondern auch die Jury. Es passte ja auch alles zum Konzept der Olympischen Spiele 1972: die Leichtigkeit und die kühne Eleganz, die Einheit der Landschaft mit der Natur, die Möglichkeit der Nachnutzung, die kurzen Wege.

137 Millionen D-Mark kostete der Bau des Olympiastadions, 170,6 Millionen D-Mark das Zeltdach. Etwa 5.000 Menschen arbeiteten am Bau mehr als eine Million Stunden. Weil Frei Paul Otto der Inspirator fürs Zeltdach war, wurde er ins Architektenteam miteinbezogen. Fun Fact: Beim Bau des Stadions war vergessen worden, Kabinen für Fußballmannschaften im Stadioninnenraum einzuplanen. Daher wurden vom 24. Mai 1972 bis zur offiziellen Eröffnung des Stadions zwei Medizinzimmer provisorisch in Umkleidekabinen umgestaltet.

Bis zu 72.000 Gäste können im Olympiastadion Konzerte oder Sportevents verfolgen

Am 26. Mai 1972 wurde das Stadion mit einem Fußballspiel zwischen Deutschland und der ehemaligen UdSSR offiziell eröffnet. Drei Monate später zogen die Athletinnen und Athleten ins damals hochmoderne Stadion ein und feierten die Eröffnung der XX. Olympischen Spiele in München. Jahrzehntelang diente das Olympiastadion dann als Fußballspielstätte. Das Olympiastadion ist ein Multifunktionsstadion und nicht nur für Sportevents geeignet, sondern auch für kulturelle Großveranstaltungen. Neben Fußball-, Leichtathletik- und Musikveranstaltungen hielt Papst Johannes Paul II. am 3. Mai 1987 dort eine heilige Messe. Aber auch Stars wie Bruce Springsteen, Gianna Nannini, Die drei Tenöre, Tina Turner, Robbie Williams oder Ed Sheeran traten dort schon auf. Die Rolling Stones nutzten das Stadion gleich acht Mal als Bühne. Zum ersten Mal im Jahr 1982, zuletzt am 5. Juni 2022. Das erste Konzert der Rolling Stones im Olympiastadion 1982 war außerdem gleichzeitig das erste Open-Air-Konzert im Stadion selbst.

Star Nummer eins ist und bleibt jedoch das fast 75.000 Quadratmeter große Zeltdach aus Plexiglas. Möchten Sie es aus nächster Nähe inspizieren? Dann buchen Sie hier eine Zeltdach-Tour. Bringen Sie ein wenig Mut mit, lassen Sie sich mit Seil und Karabiner ausrüsten und steigen Sie in schwindelerregende Höhen. Belohnung: fantastische Aussichten auf München und bei gutem Wetter bis zu den Alpen sowie interessantes Insiderwissen vom Tour-Guide. Klettern allein ist Ihnen zu wenig? Bei der Zeltdach-Tour mit Flying Fox gleiten Sie zum Abschluss 200 Meter quer über die Arena des Olympiastadions.

Weiteres Wissenswertes zum Olympiastadion finden Sie hier.

Zeltdach-Tour für zwei Personen zu gewinnen

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Das Gewinnspiel endete am 18. Juli 2022. Der Gewinner wurde informiert.

Zu den Teilnahmebedingungen

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