München
Schnell mal die Welt verbessern
1. Dezember 2021
Geht nicht, gibt’s nicht: Allein mit diesen fünf Tipps kann jeder etwas Gutes tun. Schnell und einfach. Fürs Klima, für die Mitmenschen, für die Umwelt. Für sich selbst.
Tipp 1 Weniger oder anders einkaufen
„Doch, das Shirt sieht ganz anders aus als die anderen zehn weißen in meinem Kleiderschrank!“ Kennen Sie das – diese Art von Rechtfertigung, wenn man mal wieder vor einem Schnäppchen steht? Wobei es gar nicht nur ums Geld geht. Wir leben in einem Überangebot und die Verlockungen sind groß. Dabei lohnt es sich, das Konsumverhalten zu überdenken. Achtsamer zu werden. Bewusster einzukaufen. Konsumverzicht ist das neue Habenwollen. Viele junge Leute machen es vor. Secondhandläden, Flohmärkte und Kleidertauschpartys sind angesagt wie nie. Und vielleicht probieren Sie es mal damit: Nicht sofort zuschlagen, wenn Ihnen ein Teil gefällt, sondern eine oder zwei Nächte drüber schlafen. Wetten, dass sich viele Käufe damit wie von selbst erledigen?
Tipp 2 Sharing Economy
Wie häufig benützen Sie Ihre Bohrmaschine? Oder – um es auf die Spitze zu treiben – Ihr Auto? Sharing ist das neue Besitzen. Im Bereich Mobilität ist man da schon auf einem guten Weg. Car-, Fahrrad- und Roller-Sharing-Anbieter gibt es in fast jeder Stadt. Die Modalitäten sind übersichtlich und unkompliziert. Und in fast jedem Fall spart man sich eine Menge Geld und Ärger obendrein. Eine interessante Option ist es auch, Kleidung oder – accessoires zu mieten und einfach wieder zurückzugeben, wenn der Bedarf erloschen ist. Das können Designerteile sein, Schwangerschaftsmode oder das Dirndl für die Wiesn. Die Münchner Designerin Sabine Feuerer bietet zum Beispiel tolle Teile an. Auch eine gute Adresse: dresscoded.com
Tipp 3 Plastik- und verpackungsfrei einkaufen
Waren Sie schon mal im OHNE-Laden?
OHNE – der verpackungsfreie Supermarkt wurde von Christine Traub, Hannah Sartin und Carlo Krauß gegründet und floriert seitdem zweimal in München: in der Schellingstraße 42 in Schwabing und in der Rosenheimer Straße 85 in Haidhausen. Hier gibt es fast alles zu kaufen, was schmeckt und sauber macht oder einfach nur schön und praktisch ist, aber eben ohne Verpackung – so weit das möglich oder sinnvoll ist: Getreide, Cerealien, Seife, Shampoo, Waschmittel und noch viel mehr. Gläser oder Beutel mitbringen oder dort erwerben und los geht’s mit dem plastikfreien Einkauf vieler fantastischer Produkte!
Oft ist es reine Gewöhnung, in Bereichen wie Hygiene, Haushalt und Beauty zu Wegwerfprodukten zu greifen. Dabei gibt es längst Wattepads, Wattestäbchen und Rasierklingen zum Wiederverwenden, aus Bambus etwa, aus Baumwolle oder aus Edelstahl. Auch Waschmittel, Spülmittel & Co. oder Seifen und Shampoos muss man nicht immer wieder in Plastikhüllen kaufen. Selbst in Discountern stapeln sich Tabs zum Nachfüllen und schöne Spender dazu oder feste Produkte in Papier verpackt. Sogar beim Toilettenpapier können Sie ein Wegwerfteil sparen, wenn Sie hier genau hinsehen: die Innenrolle aus Karton. Und wie wäre es mit einem Kristalldeo? Biork hat ein tolles auf den Markt gebracht, das obendrein zuverlässig wirkt.
Tipp 4 Weniger wegwerfen
Benützen und scheinbar nicht mehr Verwendbares wegwerfen. Das haben wir immer so gemacht. Gut, dass hier ein paar Menschen genauer hinsehen. Wir sind beispielsweise auf viele Ideen rund um gebrauchte Teebeutel gestoßen.
Zum Beispiel Teebeutel als:
- Kompressen: gegen zahlreiche Wehwehchen wie Rasierwunden, Pigmentflecken, Insektenbisse, Schwellungen, Rötungen
- Geruchskiller: Teebeutel bzw. Blätter trocknen lassen und zum Beispiel in Sportschuhe, ins Katzenklo oder in den Kühlschrank stecken, noch etwas feuchte Teeblätter auf miefige Teppiche verteilen, trocknen lassen, wegsaugen
- Schmutzlöser für Geschirr: warmes Wasser in Topf oder Pfanne füllen, Teebeutel (kein Schwarztee) auf besonders dreckige Stellen legen, über Nacht einwirken lassen
- Geschmacksverstärker: Teebeutel in Wasser für Nudeln oder Reis legen, bis es kocht und damit den Geschmack von zum Beispiel Ingwer oder Kräutern importieren
- Dünger und Pflanzenschutz: Teebeutel in Gießkanne hängen oder Inhalt in Pflanzentöpfe oder in den Garten kippen
- Badezusatz: Tee erneut aufgießen, Sud ins Badewasser geben
- Gegen Windeldermatitis: Schwarztee nochmals aufgießen, über Nacht ziehen und abkühlen lassen, Wattepad (natürlich ein wieder verwendbarer – siehe oben) tränken, wunden Babypopo vorsichtig betupfen
- Kaminreiniger: noch warme Teebeutel öffnen, auf Asche am Kaminboden geben, dann erst Kamin reinigen wie bisher
Tipp 5 Simple Aktionen, die viel bewirken
Sie müssen nicht gleich den sämtliche Gewässer reinigenden Plastiksauger erfinden! Auch ohne großen Aufwand und häufig ganz nebenbei können Sie die Welt ein bisschen besser machen. In den eigenen vier Wänden, gleich vor der eigenen Haustür, in der Freizeit, im Büro. Gehen Sie etwa nicht achtlos an Müll vorbei, sondern heben Sie ihn auf und entsorgen Sie ihn adäquat. Oder wie wäre es mal wieder mit einem guten Buch an Stelle der Serie auf Netflix, Amazon Prime & Co. oder der Dauermusikberieselung via YouTube, Spotify etc.? Digitale Streamingdienste verursachen sehr viel CO2. Zahlreiche Studien – vom Umweltbundesamt etwa oder von dem französischen Thinktank Shift Project – beweisen das mit aussagekräftigen Zahlen.
Weitere inspirierende Informationen finden Sie unter:
Energy World Cleanup Day
Umweltbundesamt
theshiftproject