Geschäft mit Tradition: Das Prantl fertigt edle Karten für jeden Anlass

München-Vorteil

Geschäft mit Tradition: Das Prantl fertigt edle Karten für jeden Anlass

24. März 2023

Dezenter Luxus zeichnet das Fachgeschäft Prantl in der Brienner Straße aus. Bekannt für seine besonderen Karten und hochwertigen Lederaccessoires, gehört Prantl zu den Traditionsgeschäften Münchens. „Wir beliefern immer noch den Herzog von Bayern”, erzählt Storemanagerin Angela Giesewski.

Das Geschäft Prantl wurde 1797 gegründet
Seit 1797 gibt es das Geschäft, in dem die Adels- und Kunstwelt ein- und ausgeht. Dort kauften schon die Sängerin Maria Callas, der Komponist Richard Strauss und die Schriftsteller Thomas und Heinrich Mann ein. Bis 1945 befand sich der Laden in den vornehmen Hofgartenarkaden. Damals wurden noch Tee, Kaffee und Seide verkauft. Mit dem Stahlstich bediente sich das Familienunternehmen einer ganz besonderen Druckmethode. Mit diesem hochwertigen Tiefdruckverfahren wird ein Stempel in der Stahlstichpresse mittels einer Farbauftragswalze eingefärbt. Der Stempel gleitet über ein Wischpapier, die Farbe bleibt dabei nur in den tiefen Stellen.

Nach der Zerstörung des Hofgartengebäudes zog Prantl weiter in die Perusastraße, bis der Laden schließlich im Dezember 2006 in die Brienner Straße ging. Die Druckerei befindet sich heute in der Balanstraße. In dem altehrwürdigen Luitpoldblock am Amiraplatz schaut nicht nur die Stammkundschaft vorbei, sondern auch viele Touristinnen und Touristen aus aller Welt – und es wird generationenübergreifend eingekauft: Haben schon die Großeltern ihre Hochzeitskarten dort bestellt, machen das auch deren Kinder und Enkelkinder. „Das ist eine schöne Tradition”, sagt Angela Giesewski. So liegt auch das Alter der Kundschaft zwischen 20 und 80 Jahren.

Die Künstlerin Marina Fedorova ist für die Zeichnungen verantwortlich
Für die Zeichnungen auf den Karten und Lederutensilien ist die Künstlerin Marina Fedorova zuständig. Münchner Motive wie die Bayerische Oper oder das Wurmeck des Neuen Rathauses sind auf den Karten zu sehen. Aber auch saisonale Motive, zum Beispiel zum chinesischen Neujahr, kann die Kundschaft erwerben. Die Brieftaschen und Portemonnaies werden in Japan hergestellt. Zudem können die Kleinlederwaren auf Wunsch mit eigenen Motiven personalisiert werden oder auch bereits veredelt gekauft werden mit filigrane Zeichnungen der Künstlerin.

Auf rund 40 Quadratmetern verteilen zudem Unikate der Handwerkskunst, die teilweise in Glasvitrinen ausgestellt sind. Es sei noch geplant, den Kellerbereich für einen Showroom auszubauen, um den Kunden die besonderen Drucktechniken vorzustellen, so Storemanagerin Giesewski. Die Fensterdekoration besticht durch schlichte Eleganz mit einem gewissen Etwas. In einem Fenster steht ein Papierdrachen, der in Litauen gefertigt wurde. „Wir machen uns über die Dekoration viele Gedanken”, erzählt Angela Giesewski. Geschäfte, die Handwerk in höchster Qualität bieten, gibt es nicht mehr viele. Das Prantl hat sich bis heute seine Nische und seinen besonderen Charme bewahrt.

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