München

Retro-Spiele

1. Oktober 2020

Die Stadtsparkasse München hat sich auf die Suche nach alten Spielanleitungen gemacht und ist fündig geworden. Schwelgen Sie dabei in Kindheitserinnerungen und erzählen Sie Ihrem Kind davon. Es wird garantiert neugierig werden und das eine oder andere Spiel gleich selbst ausprobieren wollen.

Ob bei Regen oder Sonnenschein – wir haben für alle Witterungsverhältnisse passende Spielvorschläge gefunden. Durch einfache Bewegungsspiele testen Kinder ihre Geschicklichkeit und verbessern ihr Reaktions- sowie Konzentrationsvermögen. Motorik und Gleichgewichtssinn werden ebenfalls geschult. Und noch etwas Wichtiges erfahren Kinder im Spiel: Man kann nicht immer gewinnen, nicht immer der Beste sein und muss lernen, auch mit Niederlagen umzugehen.

1. Fingertwist

Beim Fingertwist, auch Fadenspiel genannt, handelt es sich um ein uraltes Spiel, bei dem Sie nicht mehr als einen Faden und einen Spielpartner benötigen. Mit etwas Übung entstehen dabei immer neue Figuren zwischen den beiden Händen.

Egal, ob Oma, Mutter, Schulfreundin oder Bruder: Das Spiel Fingertwist funktioniert nur mit einem Partner, der die kunstvolle Twistfigur geschickt von den Händen nimmt und dabei eine neue, möglichst noch kunstvollere Figur auf die beiden Hände bekommt.

Als Grundstellung beim Fingertwist werden die Hände ungefähr in Schulterhöhe senkrecht vor dem Körper gehalten. Die Handinnenflächen zeigen zueinander, alle Finger und die Daumen sind gestreckt und zeigen nach oben.

Damit die Entstehung der Figuren gelingt, ist es wichtig, von den gleichen Schnüren zu sprechen: Die Schnüre, die sich dicht am Körper befinden, werden die vorderen Schnüre genannt. Die Schnüre, die sich weiter weg vom Körper befinden, sind die hinteren Schnüre. Dazu kommt die Bezeichnung des jeweiligen Fingers bzw. der ganzen Hand.

In Büchern und auf Internetseiten lassen sich Anleitungen für mehrere Tausend Figuren finden und allein oder mit einem Partner kreativ umsetzen.

2. Jo-Jo

Jo-Jos gibt es in vielen diversen Farben und Variationen. Ob für Kinder oder Erwachsene, Laien oder Profis gibt es ein passendes Modell.

Die Handhabung eines Jo-Jos ist relativ leicht erlernbar und viel Platz ist auch nicht notwendig. Sie wickeln das Jo-Jo auf und halten es in der Hand. Knicken Sie Ihren Arm und Ihr Handgelenk leicht ein und schwingen Sie das Jo-Jo nach unten in Richtung Boden. Ziehen Sie nun Ihre Hand etwas nach oben und das Jo-Jo kommt zurück. Diesen Vorgang wiederholen Sie.

Das ist die Grundtechnik des Jo-Jos. In den meisten Jo-Jos ist ein Kugellager eingebaut. Das ermöglicht Ihnen, viele Tricks zu gestalten und durchzuführen.Das Jo-Jo dreht sich am Ende der Schnur und Sie können während der Zeit Tricks durchführen.

Beachten Sie vor der Ausübung der Tricks die saubere und einwandfreie Ausgangslage und üben Sie besonders auch das Zurückholen des Jo-Jos. Ein Jo-Jo ist bereits ab wenigen Euros erhältlich.

3. Seilspringen

Seilspringen ist eigentlich gar nicht so schwer, wenn man die richtige Technik beherrscht. Zwei Kinder drehen das Seil, während die anderen Kinder versuchen, darüber zu springen. Bei jüngeren Kindern kann es sinnvoll sein, wenn zunächst Sie mit einem anderen Erwachsenen das Seil schwingen. Für das Seilspringen in einer Gruppe gibt es viele Varianten und Spielideen.

Als Einstieg sollten zunächst ein, später zwei Kinder versuchen, so viele Sprünge wie möglich über das große Seil zu schaffen. Das ist gar nicht so leicht, da die Sprungsequenzen ganz anders sind als bei einem kleinen Seil, das in den eigenen Händen gehalten wird.

Die Sprünge werden laut mitgezählt. Wer am meisten schafft, hat gewonnen.
Später können die Kinder versuchen, durch das schwingende Seil durchzulaufen, ohne es zu berühren. Dieses Spiel verlangt ein gutes Timing und eine hohe Konzentration.
Eine weitere Spielidee für das Seilspringen mit mehreren Kindern: Einige Kinder stellen sich vor dem Seil auf, während es geschwungen wird, und versuchen, durch Laufen und Springen sofort den richtigen Rhythmus zu finden, ohne dass das Seil stoppt.

4. Diabolo

Ein Diabolo ist im Grunde nichts anderes als ein Jo-Jo. Der einzige Unterschied ist, dass das Diabolo seine Schnur verlassen kann und dadurch eine Menge mehr Tricks möglich sind. Um das Diabolospielen zu lernen, sollten sich Einsteiger allerdings erstmal mit ein paar einfachen Grundtechniken vertraut machen.

Diese Diabolo-Anleitung ist für Rechtshänder ausgelegt. Wenn Sie Linkshänder sind, können Sie die Begriffe „rechts“ und „links“ aber einfach jeweils austauschen. Legen Sie zum Beginn das Diabolo etwa 30 Zentimeter neben Ihrem rechten Fuß in die Schnur auf den Boden. Halten Sie die Handstöcke so in der Hand, dass der rechte Handstock nach unten gerichtet ist, während Sie den linken Handstock auf Höhe der Hüfte halten. Die Schnur ist jetzt leicht gespannt und liegt genau in der Achse des Diabolos, das sich aber noch auf dem Boden befindet. Ziehen Sie nun den Handstock in der rechten Hand nach oben, um das Diabolo auf der Schnur zum Rollen zu bringen, beschleunigen Sie diese Bewegung immer mehr, je höher das Diabolo auf der Schnur entlangrollt.

Wichtig ist, dass sich das Diabolo nicht verfilzt und aufwickelt. Zum Hochwerfen reißen Sie dann beide Arme weit auseinander, die Schnur strafft sich, das Diabolo fliegt in Richtung Himmel. Wenn es wieder herunterkommt, nehmen Sie den Stab und zielen auf die Mitte des Diabolos.

Wenn Sie diese Grundtechnik erlernt haben, gibt es viele Figuren, die Sie ausprobieren und erlernen können. Hierzu finden sich zahlreiche Tipps und Video-Anleitungen im Internet.

5. Himmel und Hölle

Das Spiel Himmel und Hölle, auch unter den Namen Hickelkasten oder Tempelhüpfen bekannt, ist ein einfaches traditionelles Kinderspiel. Benötigt werden etwas Platz auf einer betonierten oder asphaltierten Fläche, Straßenkreide und kleine Steinchen.

Die Spielvorbereitung ist simpel, da nur ein Spielfeld mit den Zahlen eins bis sechs und die Wörter Himmel und Hölle mit Kreide auf dem Boden aufgezeichnet werden müssen. Alle Felder sind dabei hintereinander, außer das Spielfeld vier und fünf ist nebeneinander.

Der Spieler wirft einen flachen Stein in das Feld eins. Dann hüpft er auf einem Bein auf das Feld eins und versucht dabei den Stein mit dem Fuß in das Feld zwei zu schubsen. Vom Feld zwei gelangt er auf die gleiche Weise auf das Feld drei und von dort hüpft er so auf die Felder vier und fünf, sodass das linke Bein auf dem Feld vier, das rechte Bein auf dem Feld fünf steht. Dabei muss der Stein mit einem Fuß in das Feld sechs geschubst werden, auf das wieder nur mit einem Bein gehüpft wird. Vom Feld sechs muss der Stein direkt in den Himmel gestoßen werden. Das Feld sieben, die Hölle, muss übersprungen werden, in dem Himmel kann man mit beiden Beinen zugleich aufkommen. Im Himmel kann kurz Rast gemacht werden, dann wird wieder zurückgehüpft. Bei einem Fehler kommt der Nächste an die Reihe.

Fehler sind, wenn mit dem Fuß eine Linie berührt wird, der Stein nicht in dem vorgesehenen Feld landet oder wenn der Spieler das Feld Hölle berührt.

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