München

Gutes Essen im Herbst und Winter

19. November 2021

Sie lieben Erdbeeren? Das ist gut nachvollziehbar. Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Bis hierzulande nämlich die Felder wieder rot leuchten, sollten Sie darauf verzichten. Jedenfalls, wenn Sie ein Klimafreund sind. Außerdem gibt es ganz fantastische Alternativen, die im Herbst und Winter bei uns Saison haben – Quitten und Birnen beispielsweise! Und natürlich Äpfel schier ohne Ende. Wie gesund Äpfel sind, weiß heute jedes Kind. „An apple a day keeps the doctor away!“ sagt das bekannte Sprichwort, das übrigens erstmals in leicht abgewandelter Form im Jahr 1866 in einer walisischen Zeitschrift auftauchte. Im Winter können Sie guten Gewissens zu den sogenannten Winteräpfeln greifen. So werden die Apfelsorten bezeichnet, die nach der Ernte im Herbst (meist im Oktober bis November) erst nach einer Lagerzeit genussreif werden (dies sind Lagersorten). Die Genussreife erreichen Winteräpfel in der Regel ab Dezember oder Januar, können aber auch bis in den März oder April hinein gelagert werden. Einige heimische Winterapfel-Sorten sind: Berlepsch, Borsdorfer Apfel, Glockenapfel, Roter Eiserapfel und Schöner aus Boskoop.
Wer auf Nummer sicher gehen will, was die Natur aktuell parat hat, wirft einen Blick in einen Saisonkalender. Hier sind heimische Lebensmittel aufgelistet, die Sie jetzt guten Gewissens kaufen können und die das Klima nur sehr gering bis mittel belasten. Im November sind das zum Beispiel: Kürbis, Blumenkohl, Brokkoli, Chicoree, Chinakohl, Fenchel, Grünkohl, Kartoffeln, Kohlrabi, Radieschen, Rote Beete, Rucola, Feldsalat, Sellerie. Einzelheiten finden Sie zum Beispiel hier:

 

 

Auch Superfood muss nicht aus fernen Ländern kommen

Wussten Sie, dass einheimische Lebensmittel wie Nüsse und Getreide teilweise gesünder sind als das viel zitierte Superfood aus fernen Ländern? Gesünder fürs Klima sind sie auf jeden Fall, denn man bekommt sie im Supermarkt oder am Gemüsestand. Klar verströmt Matcha-Pulver einen Hauch von Exotik und soll ein Gesundheitsbooster sein. Kamillentee beruhigt aber ebenso gut und bei Verdauungsproblemen wirken auch Löwenzahn- und Hagebuttentee. Und warum eigentlich Chiasamen? Auch Leinsamen, Rapsöl, Nüsse, Fisch und Kürbiskerne sind kräftige Calcium- und Eiweißspender.

So kann man viele Produkte mit einer schlechten Öko-Bilanz durch gute Alternativen ersetzen. Statt Weizengras, das gern in Smoothies gepackt wird, und ein wahres Wundermittel rund um Entgiftung, Verdauung und Wundheilung sein soll, können Sie Grünzeug wie Brokkoli, Grünkohl, Brennessel, Petersilie und Basilikum verwenden. Entscheidend ist eigentlich nur der Bestandteil Chlorophyll. Genauso lecker und gesund wie Goji-Beeren sind Hagebutten, Paprika und Preiselbeeren. Anstelle von Amaranth und Quinoa nehmen Sie einfach heimische Hirse, Kamut, Dinkel, Grünkern und Mais. Auch Erdnüsse, Mandeln und Cashewkerne aus fernen Ländern müssen es nicht unbedingt sein. Bei uns gibt es Wal- und Haselnüsse. Mit frischen Tomaten ist das im Herbst und Winter auch so eine Sache. Aber wie gut, dass es passierte Bio-Tomaten gibt. Und wenn es doch mal Orangen, Zitronen, Bananen und all die Vitaminbomben, die leider nicht bei uns wachsen, sein sollen, dann wenigstens bio und fair.

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