München

Was essen wir 2022?

25. Januar 2022

Geben Sie „Foodtrends 2022“ bei Wikipedia ein, begegnen Sie sehr schnell Hanni Rützler. Die österreichische Ernährungswissenschaftlerin, Foodtrendforscherin und Autorin gilt als Expertin rund um die Gegenwart und Zukunft unserer Esskultur. Fürs 1998 gegründete Zukunftsinstitut gibt sie jährlich einen neuen Food Report heraus. Dort stoßen Sie auf Begriffe wie Real Omnivores, Zero Waste, Local Exotics und Beyond Food. Wir haben einen Blick hineingeworfen und auch jenseits davon noch einige Ideen gesammelt, wie Sie nachhaltig, gesund, abwechslungsreich und einfach lecker ins neue Jahr starten können. Unser „Menü“ enthält natürlich nicht sämtliche Trends und Ansätze. Aber ein paar gute Häppchen zum Nachdenken und/oder Nachmachen sind dabei!

Real Omnivores

Als Real Omnivores sind Sie Allesesser mit Verantwortung. Verzicht ist nicht Ihr Ding, vielmehr eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung. Sie probieren gern Neues aus – Insekten etwa oder neue Technologien wie In-vitro-Fleisch. Ihre eigene Gesundheit und die unserer Erde sind Ihnen wichtig sowie das Leben im Einklang mit der Umwelt. Billiges Fleisch oder billiger Fisch kommen nicht auf den Tisch. Und falls doch Fleisch, dann das ganze Tier, um auch nichts zu verschwenden. Womit wir gleich bei einem weiteren Trend wären …

Zero Waste

Früher nannte man es Resteverwertung. Heute spricht man von Zero Waste. Null Müll. Pflegen Sie diesen Lifestyle, werfen Sie möglichst wenig weg, sondern verarbeiten alles. Das Grün der Karotten etwa. Oder die Schalen von Bananen. Kreative Möglichkeiten gibt es hier viele. Der Gedanke ist großartig: Müll oder scheinbaren Müll nicht nur wiederverwerten oder recyceln, sondern gar nicht erst anfallen lassen.

Local Exotics

Dürfen Sie keine Bananen oder Mangos mehr essen, kein Quinoa und keinen Nilbarsch, wenn Sie sich nachhaltig ernähren möchten? Nein. Es gibt lokale Alternativen. Der Obsthof Knab etwa baut auf Flächen in den Landkreisen Dachau, München und Freising Quinoa und Reis an. Zu kaufen gibt es die Produkte zum Beispiel bei vielen REWE- und EDEKA-Filialen und in allen V-MARKT-Filialen sowie im Online-Shop. Großartig ist auch das Tropenhaus Klein Eden in Franken. Unterm riesigen Glasdach werden hier exotische Früchte wie Avocados, Guaven, Mangos, Papayas und Maracujas erforscht und erzeugt. Auch Kaffee und Kakao gibt es. Und nicht nur das: Im Wasser zu Füßen der Bäume drehen Nilbarsche und Tilapia-Fische ihre Kreise.

Plant Based Food

Gleich mal vorweg: Ernähren Sie sich mit Plant Based Food, sind Sie kein Veganer, sondern bevorzugen lediglich pflanzenbasierte Lebensmittel. Also Gemüse und Obst aller Art, Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Vollkorngetreide und Pseudogetreide (Hirse, Quinoa, Buchweizen etc.), Nüsse und Samen.

Beyond Meat, Veggie-Wurst und Käse-Alternativen

Wie wäre es mit einem Burgerpatty aus Erbsen statt vom Rind? Oder mit gegrillter Jackfruit statt mit gegrilltem Kotelett? Oder mit einem Camembert aus Cashews und nicht aus Tiermilch? Vegane Ersatzprodukte finden Sie inzwischen sogar bei Discountern und in Drogeriemärkten von Marken wie Beyond Meat, Like Meat, Taifun, Violife und Rügenwalder Mühle. Tipp: vegane Käsealternativen von Jay & Joy. Gibt es im Online-Shop und in ausgewählten Geschäften. Und wetten, dass es keinem auffallen würde, wenn Sie die Lasagne oder die Bolognese-Soße nicht mit Hackfleisch machen, sondern mit Sojaschnetzel oder -granulat?

Weg mit Salz und raffiniertem Zucker

„Wir sind eine ziemlich versalzte Gesellschaft. Dabei gibt es gute Alternativen wie frischen Chili zum Würzen“, sagt Dr. Christian Harisch. Der Gesundheitsexperte leitet seit über zehn Jahren die Lanserhof Resorts – weltweit führende Health Resorts. Harisch beruft sich auf Studien und Fakten, die etwa besagen, dass wir Menschen nur fünf Gramm Salz pro Tag benötigen. Zum Thema Zucker: Haushaltszucker oder Zucker, der in industriell gefertigten Lebensmitteln steckt, braucht unser Körper nicht die Bohne. Nehmen Sie lieber guten Honig oder Ahornsirup.

DIY – selber machen, statt fertig kaufen

Klar können Sie Pesto in jedem Supermarkt erstehen. Im Handumdrehen ist es aber auch selbst gemischt aus geriebenem Parmesan, Olivenöl, Knoblauch, Pinienkernen und frischem Basilikum. Auch Hummus ist in nur wenigen Minuten fertig. Mixen Sie einfach abgetropfte Kichererbsen aus der Dose oder aus dem Glas mit Tahini (Sesammus), Zitronensaft, Kreuzkümmel und Olivenöl oder Wasser. 1.000 Ideen für Brotaufstriche haben wir hier entdeckt.

Und wer vielleicht einen ruhigen Mitbewohner sucht: Mit einem speziellen Tee-Pilz können Sie selbst Kombucha herstellen, das supergesunde Gärgetränk. Wie’s geht, verrät unter anderem auch diese Seite: Kombucha – den fermentierten Tee einfach selber machen

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