Erfolgsstory

Mit Grüntee ins Schwarze getroffen: ZEEKEI erfindet Matcha neu

13. April 2023

Im Zusammenhang mit Start-ups liest man nicht selten von „geborenen Unternehmerinnen und Unternehmer“. Mit Katharina Roßmann und Christopher Wehner haben sich vor über 20 Jahren gleich zwei Menschen getroffen, die von Natur aus hungrig auf neue Ideen und Unternehmungen waren. Beide hatten in der Vergangenheit schon mehrere erfolgreiche Projekte gestemmt.

Die Initialzündung kam aus Kalifornien

Eines Tages sah Christopher Wehner zufällig eine TV-Reportage über einen kalifornischen Barbesitzer, der von seinem Erfolg mit japanischem Matcha – zu Pulver vermahlenem Grüntee – berichtete. Die Eigenschaften faszinierten ihn sofort: Matcha wirke vorzeitigem Altern entgegen, minimiere das Krebsrisiko und sei außerdem ein vollwertiger sowie gesünderer Ersatz für Kaffee. Das klang fast wie ein Wunder, das zwar wissenschaftlich nicht belegt ist, aber: Sind die Menschen aus Japan nicht schon immer bekannt dafür gewesen, besonders gesund zu leben und besonders alt zu werden?

Tatsächlich hat Matcha gegenüber Kaffee den Vorteil, dass das enthaltene Koffein an Gerbstoffe gebunden ist und erst spät im Verdauungstrakt freigesetzt wird. Deswegen ist Matcha nicht nur bekömmlicher als Kaffee, sondern entfaltet seine belebende Wirkung auch sanft über einen Zeitraum von bis zu sechs Stunden. Das Plus gegenüber normal aufgebrühtem Tee wiederum besteht darin, dass man bei Matcha quasi das ganze Teeblatt zu sich nimmt und nicht nur die wasserlöslichen Inhaltsstoffe. Gegenüber einer vergleichbaren Menge Tee kann eine Tasse Matcha daher das 200-fache der wirksamen Inhaltsstoffe enthalten.

Der Geniestreich: Kapseln statt Bambusbesen

Christopher Wehner begeisterte sich spontan für den Zaubertrank und gewann Katharina Roßmann für den Plan, gemeinsam – die Ehepartner eingeschlossen – eine Firma für den Import und Vertrieb von Matcha zu gründen. Hinderlich erschien erst einmal nur die umständliche Zubereitung des Tees: Matcha wird traditionell mit einem Bambusbesen schaumig geschlagen – ein schönes Ritual mit ansprechendem Ergebnis, aber es dauert eben seine Zeit. Also fragten sich die beiden: Warum Matcha-Pulver nicht wie Nespresso in Kapselform anbieten, sodass eine Kaffeemaschine den Schaum automatisch erzeugt?

Damit war die entscheidende Idee für das neue Start-up geboren, und sie sollte sich später als bahnbrechend erweisen: Gleich zweimal (2017 und 2019) gewannen die nespresso-tauglichen Matcha-Kapseln den Innovation Award der ANUGA in Köln.

Rasante Aufwärtsentwicklung nach schwierigem Start

Zu Beginn waren Roßmann und Wehner eher vorsichtig – schließlich weiß man nie, wie gut eine Produktinnovation ankommt. Daher produzierten und verkauften sie ihre Matcha-Kapseln anfangs nur nebenberuflich. „Das war eine harte Zeit“, erinnert sich Katharina Roßmann. „Zu allem Überfluss ist kurz nach dem Start der Tsunami über Japan hereingebrochen und damit die Nachfrage nach japanischen Produkten fast auf null gesunken. Es ging dann aber doch so schnell wieder aufwärts, dass wir beschlossen haben, uns ganz auf das Matcha-Geschäft zu konzentrieren.“

So wurde aus dem jungen Familienbetrieb 2012 die ZEEKEI GmbH (ausgesprochen Tsekai), was im Japanischen einerseits „die Welt“, andererseits aber auch „der Fels in der Brandung“ bedeutet.
Ganz felsenfest stand das Unternehmen aber doch nicht da, denn bald zeigte sich, dass die Liquidität nicht mit der schnellen Geschäftsentwicklung Schritt halten konnte. Bei der Stadtsparkasse München ließen sich die beiden Gründerleute daher zu einem möglichen KfW-Kredit beraten und wurden – positiv überrascht. Christopher Wehner war besonders von der unbürokratischen Hilfestellung durch die damalige Betreuerin beeindruckt: „Wir mussten gar nicht erst das ganze Prozedere für einen KfW-Kredit durchlaufen. Die Kreditsumme, die uns die Stadtsparkasse zur Verfügung gestellt hat, genügte schon, um das Geschäft voranzubringen.“

Christopher Wehner und Katharina Roßmann von der Zeekei GmbH

Prägend für ZEEKEI: japanische Kultur und Bio-Qualität

Zu Japan selbst hatten die beiden in dieser Phase noch keinen besonderen Bezug. „Das hat sich aber nach unserer ersten Reise nach Japan 2016 schlagartig geändert“, erzählt Christopher Wehner. Seitdem schätzt und lebt man bei ZEEKEI umso mehr die japanische Kultur: Das Unternehmen legt größten Wert auf die Einhaltung von Respekt, Anstand, Höflichkeit, Ehrlichkeit, Transparenz und Verlässlichkeit, sowohl gegenüber der Kundschaft und den Lieferantinnen bzw. Lieferanten als auch innerhalb des Teams.

Einer der Gründe für den Erfolg von ZEEKEI ist auch der Fokus auf Bio-Tee. Die sorgfältig ausgewählten japanischen Lieferantinnen bzw. Lieferanten zählen zu den namhaftesten und mehrfach ausgezeichneten Matcha- und Tee-Produzentinnen bzw. -Produzenten. Bewertung und Auswahl erfolgen nicht nur nach wirtschaftlichen, sondern auch und besonders nach sozialen und ökologischen Kriterien. Seit 2022 ist das Unternehmen gemäß dem IFS (International Featured Standard) zertifiziert, was besonders dem Geschäft mit großen europäischen Firmen zugutekommt.

Vom Start-up zum internationalen Unternehmen

So ist die ZEEKEI GmbH in den etwas mehr als zehn Jahren ihres Bestehens zum internationalen Spezialitäten-Großhandel gewachsen, der seine Produkte in alle europäischen Länder, in die USA sowie in den Nahen und Mittleren Osten exportiert. Die Kundschaft findet sich mehrheitlich in der Lebensmittel-Industrie, aber auch der Lebensmittel-Einzelhandel und Drogerieketten sind mit dabei. Endverbraucherinnen und -verbraucher können die Produkte außerdem über den firmeneigenen Online-Shop MatchaMagic® oder den Amazon-Marketplace bestellen.

Katharina Roßmann und Christopher Wehner von der Zeekei GmbH, in der Mitte Holm Dutschmann, Kundenberater bei der Stadtsparkasse München

Fruchtbare Partnerschaft mit der Stadtsparkasse München

Bei der gesamten Entwicklung der ZEEKEI GmbH war die Stadtsparkasse München als Finanzpartnerin dabei. Holm Dutschmann, der jetzige Firmenkundenbetreuer, betont die konstruktive Zusammenarbeit: „Wir stehen in regelmäßigem Austausch und pflegen einen sehr guten Kontakt zum Kunden. Aktuell unterstützen wir ZEEKEI durch eine Linieneinräumung und die Investitionsfinanzierung für Warenimporte – das ermöglicht es, größere Mengen einzukaufen und somit bessere Margen auszuhandeln.“

Und Christopher Wehner lobt: „Wir haben sowohl unseren Herrn Dutschmann als auch seine Vorgängerin als außergewöhnliche Bankleute wahrgenommen, die sich tatsächlich um die Unterstützung ihrer Kundschaft bemühen. Dazu gehört ein großes Maß an Menschenkenntnis und auch Vertrauen, und das ist wirklich einmalig in dieser Branche.“

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