Unternehmer

Schwarmintelligenz fördert Innovationen

19. Januar 2022

Niemand weiß so viel wie alle zusammen. Das ist vereinfacht gesagt die Definition von Schwarmintelligenz. Dass es sich dabei nicht um trockene Theorie handelt, zeigt die Online-Enzyklopädie Wikipedia: Macht dort ein Autor einen Fehler, kommt oft ein anderer und bügelt ihn aus. Die Masse wirkt also als Korrektiv.

Nieder mit hierarchischem Denken

Dieses Instrument können Sie sich in Ihrer Firma zunutze machen. Allerdings werden Sie nur dann Erfolg haben, wenn Sie strenge hierarchische Führungsmuster vorher abschaffen. Wer auf Schwarmintelligenz baut, darf keine Vorgesetzten haben, die alles besser wissen. Vielmehr geht es um die besseren Argumente. Denn die machen ein Unternehmen wettbewerbsfähig. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Mitarbeiter Fehler machen dürfen. Denn nur, wenn Fehler erlaubt sind, experimentiert man.

In Fehlern stecken Chancen – und Neues muss man ausprobieren, damit es zum Erfolg führen kann. Sind Fehler unerwünscht, traut sich kein Mitarbeiter zu experimentieren. Damit wird eine gute Idee im Keim erstickt. Wer Verbesserungsvorschläge und Ideen der Mitarbeiter abruft, bündelt, strukturiert und weiterentwickelt, hat dagegen einen großen Ideenpool, aus dem man für die Zukunft schöpfen kann. „Geht nicht“ sollte darum aus Ihrem Vokabular gestrichen werden. Warum nicht erst einmal Dinge ausprobieren?

SSK - innovatives Umfeld

Als Führungskraft müssen Sie Ihren Mitarbeitern Freiräume bieten, um Themen und Ideen zu diskutieren und zu entwickeln. Wollen Sie einen kontinuierlichen Innovationsfluss erreichen, ist es sinnvoll, die erforderlichen Maßnahmen dafür im Arbeitsalltag zu integrieren:

1. Legen Sie einen Jour fixe pro Woche fest. Für eine festgelegte Zeit von beispielsweise einer Stunde wird über Ideen der Mitarbeiter gesprochen. Wer hat Vorschläge? Manchmal entwickelt sich aus einem Funken ein Feuerwerk.

2. Wichtig ist, dass Sie beim Jour fixe vorurteilsfrei diskutieren: Totschlagargumente wie „Das klappt nicht“ oder „Das haben wir noch nie so gemacht“ sind verboten und werden mit einer Strafe von 50 Cent in die Kaffeekasse geahndet. Es geht darum, die Vorteile einer Idee herauszuarbeiten – und darum, sie so weiterzuspinnen, dass am Ende ein nachweisbarer Nutzen für das Unternehmen herauskommt.

3. Zeichnet sich ab, dass die Mitarbeiter Chancen für die Umsetzung der Idee sehen, sollte sich ein projektbezogenes Team bilden, das die Idee in den nächsten Wochen weiterentwickelt.

4. Je heterogener und je weniger eingespielt das Team ist, desto größer sind die Chancen, dass das Projekt zum Erfolg wird. Denn hier kommt Schwarmintelligenz im Kleinen zum Tragen: Einer gleicht die Schwächen des anderen aus.

5. Um ein möglichst heterogenes Team zu bilden, sollte der Mitarbeiter, der die Idee aufgebracht hat, diese im Intranet skizzieren. So können sich Mitarbeiter aus anderen Abteilungen ihm anschließen.

6. Wichtig ist natürlich auch, dass Sie den Mitarbeitern genügend Zeit einräumen für ihr Projekt. Um zu kontrollieren, wie sich das Projekt entwickelt, sollten die Mitarbeiter regelmäßig über ihre Fortschritte berichten.

7. Verläuft die Idee nach einer vorgegebenen Zeit von einigen Wochen im Sand, weil sie sich beispielsweise nicht realisieren lässt oder nicht die gewünschten Vorteile bringt, ist bereits das ein Wissensvorsprung gegenüber der Konkurrenz.

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