Frauen, die selbstständig tätig sind, sind Chefin in kleinen, mittleren und großen Unternehmen, zum Beispiel in international tätigen, mittelständischen Unternehmen, in Handwerksbetrieben, als niedergelassene Ärztin, Agenturchefin oder Immobilienmaklerin, manche auch als Ein-Frau-Unternehmen in Branchen wie Coaching, Pressearbeit oder Catering. Oft haben Unternehmerinnen auch Familie und sind es gewohnt zu kämpfen, manchmal ist Vermögen vorhanden, manchmal ist das Geld knapp. Viele Frauen stecken oft zugunsten der Familie persönlich zurück und greifen das Thema Altersvorsorge nicht wirklich an.

„So nachvollziehbar dieses Aufschieben auf den ersten Blick wirkt, so wenig zielführend ist es“, sagt Andrea Felsner-Peifer, Direktorin Firmenkunden und Immobilienfinanzierung bei der Stadtsparkasse München. „Viel besser ist es, die eigene Altersvorsorge früh auf dem Schirm zu haben und in jeder Lebensphase etwas dafür zu tun. Denn wer frühzeitig auch mit kleineren Beträgen beginnt und diese dann kontinuierlich entsprechend der eigenen Möglichkeiten steigert, kann über Jahre mit dem richtigen Anlagemix eine starke Wirkung erzielen.“

Altersvorsorge: „Früh anfangen und steigern je nach Möglichkeit“

Viele selbstständige Frauen schieben das Thema Altersvorsorge vor sich her. Andrea Felsner-Peifer: „Sobald wir persönlich im Gespräch sind, zeigt sich: Wichtig ist, sich frühzeitig beraten zu lassen und gemeinsam mit der Kundin ein individuelles Konzept zu entwickeln. Welche Vermögenswerte gibt es bereits? Welche Wünsche und Ziele gilt es zu berücksichtigen? Es geht darum, einfach mal anzufangen – auch wenn es in jungen Jahren am Anfang nur kleinere Beträge sein sollten.“

So sind zum Beispiel Fondssparverträge schon ab einem monatlichen Beitrag von 25 oder 50 Euro möglich. Gleiches gilt für fondsgebundene Rentenversicherungen. „Das Gute an all diesen möglichen Bausteinen der Altersvorsorge ist – wir passen sie im Beratungsgespräch individuell auf die jeweilige Lebenssituation an“, erläutert Andrea Felsner-Peifer. „Vielen Kundinnen ist Flexibilität wichtig, um zum Beispiel monatliche Beträge erhöhen oder auch höhere Einmalbeiträge leisten zu können. Auch die Möglichkeit, über Geld zu verfügen, wenn Liquidität benötigt wird, spielt in der Zusammensetzung des Portfolios oft eine Rolle. All das ist möglich. Einzige Voraussetzung: Wir reden miteinander. Die Stadtsparkasse verfügt über viele erfahrene Beraterinnen und Berater, und wenn gewünscht, kann die Beratung natürlich auch durch eine Frau erfolgen. Von Frau zu Frau lässt sich oftmals offener sprechen.“

„Auch Immobilien können Teil einer Altersvorsorgestrategie sein“

Viele Frauen denken bei ihrer Altersvorsorge eher an eine eigene Immobilie als an Wertpapiere – im Alter in der eigenen Immobilie zu leben und sich keine Gedanken über eine monatliche Miete zu machen, ist für viele ein erstrebenswertes Ziel. Interessant ist für selbstständige Frauen auch der Immobilienkauf als Kapitalanlage zur Vermietung und Nutzung steuerlicher Vorteile. Andrea Felsner-Peifer empfiehlt auch hier, das Ziel im Auge zu haben und sich anzunähern: „Hier gilt das gleiche Prinzip wie bei allen anderen Formen der Altersvorsorge auch: Entscheidend ist, dass die gewählte Form zu mir passt und in regelmäßigen Abständen auf den Prüfstand gestellt wird, ob Veränderungen der Strategie erforderlich sind.“ So könne die erste eigene Wohnung ein Appartement sein, das vermietet werde. Jahre später könne die Frau dann den Erlös aus dem Verkauf des Appartements als Eigenkapital nutzen, um eine größere Wohnung oder ein Haus zu kaufen – oder die Mieteinnahme wird Teil der monatlichen Einkünfte. „Langer Atem zahlt sich einfach aus“, sagt Andrea Felsner-Peifer lächelnd, „und in den Beratungsgesprächen ist natürlich einer unserer Spezialisten für die Baufinanzierung mit dabei. So können wir gemeinsam unsere Kunden optimal beraten.“

„Steuerlich optimal gestalten“

Bieten Unternehmerinnen ihren Angestellten eine betriebliche Altersvorsorge, unterstützt der Staat dies. „Da gibt’s auch steuerlich einiges richtig zu machen“, sagt Andrea Felsner-Peifer. „Für das komplexe Thema der betrieblichen Altersvorsorge ziehen wir unsere Spezialisten hinzu, um eine bestmögliche Beratung zu gewährleisten.“

Existenzgründerinnen und Start-ups: Konzentration aufs Wesentliche

In den ersten ein, zwei Jahren geht bei Existenzgründerinnen in der Regel alle Energie und auch das verfügbare Eigenkapital und/oder Existenzgründungs-Darlehen in die Firma. „Das ist notwendig und völlig in Ordnung so“, sagt Andrea Felsner-Peifer, „doch wenn dann das Geschäft angelaufen ist, die ersten Steuerzahlungen da sind und die wichtigsten Versicherungen bedient werden, ist die Basis geschaffen, wieder an die Altersversorgung zu denken. Das sprechen wir dann auch aktiv bei unseren Kundinnen an.“ Fünf Jahre lang läuft bei der Stadtsparkasse München die spezielle Existenzgründungs-Beratung – steht dann das Start-up auf stabilen Füßen, übernimmt eine Firmenkundenberaterin oder ein Firmenkundenberater die weitere Betreuung.

„In der Altersvorsorge zählt die Vielfalt“

Andrea Felsner-Peifer erlebt, dass sich immer mehr Kundinnen im Internet über mögliche Finanzprodukte vorinformieren. „Das ist gut und wichtig. Doch erst im persönlichen Beratungsgespräch, in der ganzheitlichen Beratung können wir die jeweilige Lebenssituation in den Blick nehmen. Gerade bei der Altersvorsorge spielt die Individualität eine Hauptrolle. Da sind Vertrauen und Verständnis für die Lebenssituation der Kundin entscheidend.“ Ganz wichtig sei es auch, dass Kundinnen offen sprechen, auch und gerade in schwierigen finanziellen Situationen. In der Altersversorgung zähle die Vielfalt, auf die richtige Mischung komme es an. „Im gemeinsamen Gespräch setzen wir unser Fachwissen und unsere Erfahrung ein, um für jede Lebenssituation die passende und beste Lösung zu finden.“

Auch für das komplexe Thema der Unternehmensnachfolge empfiehlt Andrea Felsner-Peifer das Beratungsgespräch. Zudem gebe es eine zentrale Plattform der Sparkassen, auf der Unternehmen, die zum Verkauf stehen, ebenso zu finden sind wie Unternehmer, die Interesse an einer Übernahme haben. „Ganz nach dem Prinzip von Suche & Biete“, so Andrea Felsner-Peifer.

Die junge Generation fordert die Stadtsparkasse

„Wir beobachten in der jungen Generation eine Veränderung in der Haltung zum Thema Altersvorsorge“, sagt Andrea Felsner-Peifer. „Das liegt zum einen an den aktuell sehr niedrigen Zinsen – der Zinseszinseffekt ist bei sechs Prozent jährlich wie in früheren Jahrzehnten natürlich ein anderer als bei einem Prozent. Zudem wollen junge Menschen in ihren Anlageentscheidungen auch das Bewusstsein für nachhaltiges Leben und Wirtschaften, wie es sich beispielsweise bei der Bewegung „Fridays for Future“ findet, berücksichtigt wissen. Es braucht also neue, innovative Produkte, die den Wünschen dieser Generation gerecht werden, wie zum Beispiel einen Nachhaltigkeitsfonds. Da hören wir genau zu, was jungen Leuten wichtig ist. Zuhören ist ein ganz wesentlicher Teil unseres Beratungsansatzes – unser Ziel ist es, mit Kunden ins Gespräch zu kommen.“

VITA
Andrea Felsner-Peifer hat mit 17 Jahren als Auszubildende zur Bankkauffrau bei der Stadtsparkasse München angefangen. Seitdem ist sie bei der Stadtsparkasse tätig. Ihre Stationen: Kundenberaterin, Leiterin einer Geschäftsstelle, Leitungsfunktion im Firmenkundengeschäft, Vertriebsdirektorin im Privatkundengeschäft. Heute ist sie als Direktorin Firmenkunden und Immobilienfinanzierung verantwortlich für rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Andrea Felsner-Peifer ist verheiratet und hat einen dreijährigen Sohn.

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