Erfolgsstory, München

Ein neues Paradies für den Münchner Breitensport

19. Oktober 2020

Die traditionsreiche Turnerschaft Jahn München v. 1887 e.V. gehört zu den größten Münchner Sportvereinen ohne Fußballabteilung: Rund 5.000 Aktive nutzen heute ihre Einrichtungen – und es werden ständig mehr. Höchste Zeit für eine Erweiterung, denn das vorhandene, vor 49 Jahren eröffnete Vereinsgebäude platzt längst aus allen Nähten. Im Oktober 2019 fiel der erste Spatenstich für die Neuerrichtung einer Dreifach-Sporthalle – und die Stadtsparkasse München half mit, die Finanzierung dieses Großprojekts zu stemmen.

Die TS Jahn – seit über 130 Jahren erfolgreich aktiv

1887 als „Verein Turnerschaft München“ gegründet, hat sich die Turnerschaft Jahn im Lauf der Jahrzehnte zu einer beachtlichen Größe im sportlichen Leben der Landeshauptstadt entwickelt – mit fast der ganzen Bandbreite an heute gängigen Sportarten, wenn man vom Fußball einmal absieht. Auch eine stolze Reihe von Titeln bei bayerischen, deutschen und europäischen Meisterschaften in verschiedenen Sportarten unterstreicht die Bedeutung des Vereins.

Nach der völligen Zerstörung der ursprünglichen Vereinsanlage im Zweiten Weltkrieg, dem Wiederaufbau an der Widenmayerstraße und der Umsiedlung 1971 auf das heutige Gelände hatte die TS Jahn in der Weltenburger Straße ein neues Zuhause gefunden. Doch angesichts permanent steigender Mitgliederzahlen wurden die Einrichtungen im Lauf der Jahrzehnte langsam, aber sicher zu klein. Häufig mussten Schulturnhallen als Notbehelf herhalten, und dem Damenbasketball-Team stand überhaupt keine Sportstätte zur Verfügung, die den Verbandsrichtlinien entsprach.

Ein Neubauprojekt der Superlative

Im Jahr 2016 fiel schließlich die Entscheidung, einen Erweiterungsbau auf dem vorhandenen Grundstück zu errichten; in einem zweiten Bauabschnitt sollen dann die bestehenden Anlagen einer Generalsanierung unterzogen werden. Erklärtes Ziel des Vereins ist es, mindestens für die nächsten 20 Jahre gerüstet zu sein.

Entsprechend eindrucksvoll sind die Dimensionen des Bauobjekts: Die Gesamtfläche umfasst über 13.500 Quadratmeter in vier Geschossen, davon knapp 4.500 Quadratmeter Sporthallenfläche.

„Das ganze Projekt ist ein Superlativ“, erklärt Vereinsmanager Sven Lommatzsch mit erkennbarer Vorfreude. „Nach der Fertigstellung wird sich unsere Nutzfläche mehr als verdoppelt haben und das trotz der Beschränkungen durch das vorhandene Grundstück.“

Die Stadtsparkasse München zeigte sich begeistert

Die Kosten von Neubau und Sanierung belaufen sich auf insgesamt knapp 21 Millionen Euro. Finanziert wird diese Summe zu einem Teil aus Eigenmitteln des Vereins, zu einem weiteren Teil aus Zuschüssen des Freistaats Bayern und der Landeshauptstadt München („Sonderprogramm für den vereinseigenen Sportstättenbau“). Bis die Fördergelder tatsächlich fließen, vergeht jedoch einige Zeit – die Landeshauptstadt zahlt sie stufenweise nach Baufortschritt aus, der Freistaat erst nach der endgültigen Fertigstellung. Also musste ein Partner für die Zwischenfinanzierung gefunden werden – und bei der Stadtsparkasse reagierte man auf die entsprechende Anfrage der TS Jahn mit spontaner Begeisterung.

Ein Partner mit Idealismus und Engagement

Anett Meinhardt und Sven Lommatzsch

Anett Meinhardt und Sven Lommatzsch

„Die haben sich richtig darauf gefreut, ein so großes Projekt mit einem gemeinnützigen Verein durchzuziehen“, erzählt Anett Meinhardt, Geschäftsführerin der TS Jahn, und ergänzt: „Für so etwas braucht man auch einen gewissen Idealismus. Bei unserem Betreuer Christoph Renkl hat man den ganz intensiv gespürt, aber auch bei unseren anderen Ansprechpartnern. Alle sind sehr engagiert und lösungsorientiert.“

Im Jahr 2018 wurde die Darlehensvereinbarung unterzeichnet und damit konnte der Startschuss für den Neubau fallen. Was allerdings erst einmal hieß, lange und gründlich zu planen, um während der Durchführungsphase keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. Mehrmals mussten die Pläne geändert werden, bis im Oktober 2019 der erste Spatenstich erfolgte.

Alles im Plan – der Countdown zur Einweihung läuft

Was hier an der Weltenburger Straße 53 entstehen soll, klingt verheißungsvoll: Unter anderem umfasst die projektierte Halle ein Restaurant, einen Sauna- und Wellnessbereich für die Mitglieder sowie modernste Einrichtungen für insgesamt sieben Sportarten, inklusive Zuschauertribünen.

v.l.: Peter Wagner, Präsident des TS Jahn, Verena Dietl, 3. Bürgermeisterin von München, Architekt DI. Jürgen Stark, Marcus Betz

v.l.: Peter Wagner, Präsident des TS Jahn, Verena Dietl, 3. Bürgermeisterin von München, Architekt DI. Jürgen Stark, Marcus Betz

Zur Grundsteinlegung war Christoph Renkl zusammen mit Marcus Betz, Direktor Unternehmenskunden, Firmenkunden und Bauträger – eingeladen, und sie dürfen sich gemeinsam mit allen übrigen Beteiligten auf eine pünktliche Fertigstellung freuen: Trotz unvermeidlicher Verzögerungen infolge der Covid-19-Pandemie liegt das Projekt bis heute exakt im Zeitplan. „Was den Infektionsschutz betrifft, verhalten sich die Baufirmen und ihre Partnerunternehmen sehr professionell“, betont Anett Meinhardt, „da waren wir wirklich positiv überrascht.“

Wenn alles weiterhin so gut läuft, wartet auf Vereinsmitglieder und Gäste in rund eineinhalb Jahren ein wahres Paradies des Breitensports. Anstelle der Baugrube sind schon jetzt Fundamente sowie Strukturen erkennbar und das Gebäude wächst zusehends weiter in die Höhe. Im Frühjahr 2022 soll die Einweihung des neuen Sportzentrums gefeiert werden – ein weiterer Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der Turnerschaft Jahn München.

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