Erfolgsstory, München

Alles, was dem Körper guttut

5. Juli 2021

Mitten in der zweiten Welle der Corona-Pandemie eine physiotherapeutische Praxis in der Ungererstraße zu eröffnen – dazu braucht es Mut und man muss sich seiner Sache schon sehr sicher sein. Silvia Szeöke, 32, ausgebildete Physiotherapeutin mit fundierten Fachkenntnissen, war sich ganz sicher: Im Oktober 2020 übernahm sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Ahmed Saleem die Arztpraxis ihres Vaters, um dort unter dem Namen My-Physio-Base ihre eigenen Praxisräume einzurichten.

Dr. Csongor Szeöke, Facharzt für Allgemeinmedizin, hatte die Schwabinger Praxis gemeinsam mit seiner Ehefrau Marianna – ihres Zeichens medizinische Fachassistentin – viele Jahre lang erfolgreich betrieben. Nachdem er sich 2020 zur Ruhe gesetzt hatte, stellte sich die Frage: Was wird nun aus den Räumen? Geplant war eigentlich, dass sein Sohn die Praxis als nachfolgender Arzt übernehmen sollte. Dr. Csongor Szeöke junior entschied sich jedoch für eine Tätigkeit im Krankenhaus, sodass eine andere Lösung gefunden werden musste.

Eine Fortsetzung der Familientradition

Eines war klar: Die Praxis sollte möglichst in der Familie bleiben. Damit war es für Silvia ein naheliegender Entschluss, statt ihres Bruders die Nachfolge als Mieterin anzutreten. Schon von Kindheit an hatte sie in der Praxis mitgeholfen – sie kannte alle Patientinnen und Patienten ihres Vaters, war mit den Räumlichkeiten vertraut und es bestand ein langes sowie gutes Verhältnis der Familie Szeöke zur Vermieterin. Dank ihrer vielfältigen beruflichen Stationen in verschiedenen Kliniken brachte Silvia überdies eine breitgefächerte Erfahrung mit, die bis hin zu Tätigkeiten auf klinischen Intensivstationen reichte.

Zwei Gründungspartner, die sich perfekt ergänzen

Als Mitgründer und Partner gewann sie ihren Kollegen Ahmed Saleem, den sie während der Ausbildung kennengelernt hatte und mit dem sie sich fachlich sowie menschlich sehr gut verstand. Außerdem ergab sich damit eine gute Mischung medizinischer Fachkenntnisse: „Ahmed hat seine Berufserfahrung hauptsächlich in Physiotherapie-Praxen erworben, ich in Kliniken“, erklärt Silvia Szeöke. „Wir hatten also jeweils einen eigenen Background, und von daher haben wir uns perfekt ergänzt.“

Die Stadtsparkasse München half gezielt und pragmatisch

Plan und Konzept standen somit, nun musste das Vorhaben nur noch finanziert werden. Einfach so einziehen – das ging nicht: Um die früheren Untersuchungs- und Behandlungszimmer als Physiotherapie-Praxis nutzen zu können, war einiges an teuren Umbauten und neuen Einrichtungen erforderlich. Ein Kollege von Dr. Csongor Szeöke senior empfahl schließlich die Stadtsparkasse München als Finanzierungspartnerin und Silvias Mutter stellte den Kontakt zu Firmenkunden-Betreuerin Christa Seibert her.

Andere hätten es vielleicht als riskant bis tollkühn empfunden, ausgerechnet in dieser schwierigen Zeit eine Praxis neu zu eröffnen – Christa Seibert fand es mutig. Sie prüfte die Umbaupläne, bewertete sie als durchdacht und vermittelte den beiden Gründern einen Förderkredit der KfW, der in diesem Fall die optimale Lösung darstellte. „Das ist alles sehr positiv gelaufen“, berichtet Silvia Szeöke. „Wir haben uns von Anfang an gut verstanden, und die Betreuung ist hervorragend.“ Auch die Hausbesitzerin war froh, dass sich die Suche nach einem Nachmieter erübrigte und ein nahtloser Übergang von einer Generation zur nächsten zustande kam.

Alles neu – auch das Hygienekonzept

Anfang Oktober 2020 begannen die Umbaumaßnahmen. Vieles wurde verändert und renoviert, neue Böden wurden verlegt, Therapie- und Gymnastikgeräte angeschafft. Letztere sind eine Besonderheit, wie Silvia Szeöke betont: „Wir bieten auch Krankengymnastik am Gerät an, das machen außer uns nicht viele.“

Im November war es dann so weit – unter dem Namen My-Physio-Base SZEÖKE & SALEEM konnte die neue Praxis eröffnen, wenn auch ohne festliche Einweihung und mit den Einschränkungen, die sich aus den gesetzlich vorgeschriebenen Infektionsschutzmaßnahmen ergaben. „Wir hatten von Anfang an ein sehr konsequentes Hygienekonzept mit FFP2-Masken-Pflicht, Mindestabstand, Infrarot-Fiebermessung und Handdesinfektion“, betont Silvia Szeöke. Das wird vorerst auch noch beibehalten, bis eine echte und nachhaltige Entspannung der Situation eintritt.

Ein lückenloses Therapieangebot

Behandelt werden bei My-Physio-Base sowohl Privat- als auch Kassenpatienten. Das Hauptaugenmerk der Praxis liegt auf postoperativer Betreuung im Bereich Orthopädie und Chirurgie; ein weiterer Schwerpunkt ist die Behandlung akuter und chronischer Schmerzpatienten. Aber die Angebotspalette ist noch weit größer: Sie umfasst praktisch alle Bereiche der Physiotherapie bis hin zu verschiedenen Massagen und Wellness-Behandlungen. Zu den speziellen Leistungen gehören unter anderem Faszienbehandlung, Narbenbehandlung, Schröpfen und medizinische Aromaöl-Massagen, Gleichgewichtstraining und Sport-Trainingseinheiten. Zusätzlich arbeiten Silvia Szeöke und ihr Partner auch mit verschiedenen Schmerzölen.

Wenn die 32-Jährige davon erzählt, spürt man in jedem Satz die Hingabe und Begeisterung für das, was sie tut. Gemeinsam mit Ahmed Saleem will sie das Behandlungsspektrum von My-Physio-Base in Zukunft noch weiter ausbauen – geplant sind unter anderem die Atemtherapie für die Nachbetreuung von Intensivpatienten und die Rückbildungsgymnastik nach Schwangerschaften. „Wir merken, dass unsere Angebote für viele Menschen attraktiv sind“, sagt Silvia Szeöke. „Der Start war wegen der Pandemie eher verhalten, aber seit Januar bekommen wir immer mehr Zulauf.“

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