Unternehmer

So finden Sie den passenden Unternehmensberater

9. August 2021

Rund 25.000 Beratungsfirmen tummeln sich auf dem Markt. Das Spektrum reicht von internationalen Gesellschaften mit mehreren Zehntausend Mitarbeitern über Mittelständler bis zu Einzelpersonen. Viele haben sich auf bestimmte Branchen oder Aufgaben spezialisiert – etwa die Expansion ins Ausland oder die Modernisierung der IT.

Wichtig zu wissen: Unternehmensberater ist kein geschützter Beruf. Das heißt: Jeder darf sich so nennen. Damit Sie nicht viel Geld für eine möglicherweise schlechte Leistung ausgeben, sollten Sie sich im Vorfeld Gedanken darübermachen, wie Sie den passenden Kooperationspartner für Ihr Problem finden.

Formulieren Sie das Beratungsziel

Bevor Sie mit der Suche nach dem richtigen Berater beginnen können, müssen Sie wissen, auf welche Fragen Sie eine Antwort suchen. Bringen Sie das Beratungsziel auf den Punkt, und formulieren Sie Fragen. Um was geht es konkret? Warum ist dieses Projekt wichtig für Sie? Bis wann soll es umgesetzt sein? Wie viele Mitarbeiter stehen dem potenziellen Berater mit welchem Zeitbudget zur Seite?

Je konkreter die Erwartungen an das Beratungsziel sind, desto besser. Gefährlich ist es, den Berater Ihren Bedarf definieren zu lassen. Denn dann findet der Consultant im Zweifel Probleme, die zu seinen Lösungen passen.

Anschließend kann die Suche nach dem Richtigen beginnen:

  • Wenn Sie auf Ihr berufliches Netzwerk zählen können, sollten Sie dort einmal nachfragen, ob Ihnen jemand einen Berater empfehlen kann – oder ob jemand explizit vor einem Anbieter warnt.
  • Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater hilft bei der Auswahl eines fachlich passenden Dienstleisters. Auf seiner Seite finden Sie eine Beraterdatenbank, die nach Fachgebieten sortiert ist.
  • Auch die eigenen Branchenverbände können oft helfen und vermitteln oder beraten sogar selbst. Häufig bieten auch die Industrie- und Handelskammern Unterstützung, besonders bei der Suche in der eigenen Region.
  • Auch einige Wirtschaftsmagazine veröffentlichen regelmäßig Beraterrankings.

Fragen Sie nach Referenzen

Sie haben jemanden ins Auge gefasst? Dann werfen Sie einen Blick ins Internet: Hat der Betreffende eine Website? Nennt er dort Referenzen? Welchen Eindruck macht seine Internetpräsenz auf Sie? Könnte das passen? Scheuen Sie sich auch nicht davor, die Referenzen zu überprüfen und nachzufragen, ob die Unternehmen mit dem Consultant zufrieden waren.

Im nächsten Schritt kommt es zu ersten persönlichen Treffen. Geht es um ein sehr wichtiges Projekt, sollten Sie sich zwei oder drei Kandidaten ansehen. Bereiten Sie diesen Termin gut vor, und sprechen Sie mit dem jeweiligen Kandidaten über alle Fragen, die Ihnen wichtig sind.

Mögliche Punkte, die Sie dann ansprechen sollten, sind:

  • Hat der Berater für ein Unternehmen schon eine ähnliche Fragestellung bearbeitet? Wie hat er das Problem gelöst? Was würde er bei Ihnen anders machen? Fragen Sie auch hier nach Referenzen.
  • Wird derjenige, der sich Ihnen vorstellt, das Projekt selbst leiten und umsetzen, oder werden unter Umständen andere oder sogar weniger erfahrene Mitarbeiter das Projekt managen?
  • Drückt sich der Berater so aus, dass Sie ihn verstehen?
  • Wie wird überprüft, ob der Projektfortschritt mit den Wünschen des Auftraggebers übereinstimmt?
  • Wie soll die Arbeit vergütet werden? Ist der Berater eventuell damit einverstanden, erfolgsabhängig bezahlt zu werden?

Vereinbaren Sie eine Testphase

Haben Sie den passenden Berater gefunden, sollten Sie die Zuständigkeiten und die Frage der Ansprechpartner klären. Vielleicht ist es sinnvoll und möglich, zunächst eine Testphase zu vereinbaren: Legen Sie einen Termin fest, bis zu dem eine Teilaufgabe umgesetzt sein soll. Dann setzen Sie sich zusammen und sprechen über das Ergebnis: Sind beide Seiten mit der bisherigen Zusammenarbeit zufrieden? Läuft das Projekt in die richtige Richtung?

Falls aus der Testphase mehr werden soll, ist es wichtig, zu bestimmten Terminen Telefon- oder Videokonferenzen, Treffen und eventuell auch Workshops zu vereinbaren. Denn Sie als Kunde müssen immer darüber auf dem Laufenden sein, wie der aktuelle Stand des Projekts ist. Denken Sie nicht, dass der Berater alles für Sie erledigen kann – er ist auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Tipp: Schauen Sie doch einmal nach, ob Sie für eine Beratungsförderung im Rahmen des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) infrage kommen und Sie hierdurch unterstützt werden.

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