Unternehmer

Existenzgründung mit Franchising: Darauf sollten Sie achten

11. Februar 2022

Franchising kann eine feine Sache sein: Bei diesem Vertriebssystem arbeiten – rechtlich selbstständig – Franchise-Geber und Franchise-Nehmer zusammen, um ein standardisiertes Produkt beziehungsweise Dienstleistung erfolgreich in weiteren Regionen zu platzieren. Während der Franchise-Geber die Geschäftsidee beziehungsweise das unternehmerische Gesamtkonzept einbringt, setzt der Franchise-Nehmer gegen eine überschaubare Gebühr dieses Konzept selbstständig um.

Viele Existenzgründer scheuen den Sprung ins kalte Wasser – oder sie haben nicht das nötige Kleingeld für die Realisierung ihrer Geschäftsidee. Mit Franchising holen sie sich einen starken Partner ins Boot: Das Konzept ist bereits entwickelt, im Idealfall sind Produkt oder Dienstleistung bereits bekannt und nachgefragt und der Franchise-Nehmer übernimmt zum günstigen Einstiegspreis den Vertrieb für eine definierte Region.

Fünf Fragen, die Sie stellen sollten

  • Können Sie sich mit dem Produkt beziehungsweise der Dienstleistung identifizieren?
  • Wie lange existiert das Franchise-System bereits – national und/oder international?
  • Wie haben sich Nachfrage und Wertschätzung des Produktes entwickelt?
  • Werden Bekanntheit oder Sympathie des Produktes durch Werbung unterstützt?
  • Handelt es sich um ein junges Produkt mit Potenzial oder befindet es sich auf dem absteigenden Ast?

Wechselseitige Rechte und Pflichten

Konzept und Markennamen gibt es für den Franchise-Nehmer nicht umsonst. Neben den finanziellen vertraglichen Verpflichtungen stellt der Franchise-Geber auch eine Reihe von Bedingungen: Die Coporate Identity muss eingehalten werden, es gibt standardisierte Prozesse oder eine Abnahmeverpflichtung für ein Mindest-Sortiment. Darauf müssen Sie sich einstellen, wenn Sie ein Franchise-Modell nutzen.

Sieben Voraussetzungen für ein erfolgreiches Engagement

  • Sie haben alle für den Geschäftsbetrieb erforderlichen Qualifikationen.
  • Ihr Standort liegt gut und ist bezahlbar.
  • Die dortige Bevölkerungsstruktur passt beispielsweise von Alter und Einkommen zum Produkt.
  • Es gibt – kennzahlengestützte – Aussagen zur Nachfrage am Standort.
  • Ein eventueller Gebietsschutz reicht für ein erträgliches Geschäft aus.
  • Sie können die geeigneten Mitarbeiter zu einem bezahlbaren Preis finden.
  • Die örtliche Wettbewerbssituation ermöglicht Ihnen einen profitablen Betrieb.

Das nötige Kleingeld für die Geschäftsgründung

Wie bei jeder Existenzgründung gilt auch beim Franchising: Ohne finanzielle Polster läuft gar nichts. Mit dem Franchise-Geber rechnen Sie durch, wie hoch der Kapitalbedarf für den Start sein wird und welche laufenden Franchise-Gebühren anfallen. Wägen Sie sorgfältig ab, ob dies für den geplanten Standort Gültigkeit hat: Die Ladenmieten – aber auch die mit der Lage erzielbare Laufkundschaft – können sich bereits innerhalb einer Stadt erheblich unterscheiden. Schließlich kommt Ihr persönlicher Kassensturz: Was haben Sie auf der hohen Kante, was können Sie als Sicherheit hinterlegen und: Wollen Sie das alles überhaupt?

Mit dem Geschäftskonzept zu Ihrer Sparkasse

Am besten erstellen Sie ein Geschäftskonzept und sprechen dies mit dem Firmenkundenberater Ihrer Sparkasse durch. Dort erhalten Sie weitere Anregungen sowie Vorschläge für eine mögliche Finanzierung. Ihr Sparkassenberater sagt Ihnen auch, wie Sie öffentliche Fördermittel in Anspruch nehmen können. Vereinbaren Sie doch einfach einen Termin.

Diesen Artikel teilen